Tag des offenen Denkmals: Ausflüge zu Wuppertals Schätzen
Überall im Stadtgebiet sind Gebäude wie Kirchen, Privathäuser und Museen geöffnet.
Wuppertal. Ein unsichtbarer Turm, ein multifunktionaler Schlosshof, ein Bahnhof mit „Geheimtunnel“: Wenn Wuppertals Denkmäler eines ganz sicher nicht sind, dann langweilig. Wie Perlen an der Schnur reihen sich beim Tag des offenen Denkmals die Attraktionen aneinander, und wer am kommenden Sonntag allen teilnehmenden Stationen einen Besuch abstatten wollte, dem würde ein Tag kaum reichen.
Von Langerfeld bis Vohwinkel und von Uellendahl bis hinauf die Südhöhen laden Vereine und Freundeskreise, Privateigentümer und Kirchengemeinden dazu ein, architektonische Schmuckstücke zu bewundern. Gepflegte wie Schloss Lüntenbeck im Wuppertaler Westen, verfallene wie den Belvedere-Turm am Uellendahl, der tatsächlich kaum zu erkennen ist unter seiner Einrüstung. Oder täglich genutzte Denkmäler wie den Bahnhof Vohwinkel mit seiner Unterwelt aus Tunneln und Gängen.
Viele Initiativen engagieren sich für Bauwerke und Natur, wie Uwe Haltaufderheide von der Unteren Denkmalbehörde lobt: „Das ist prima. Und auch eine große Hilfe.“
Uwe Haltaufderheide, Stadt Wuppertal
Wuppertals Denkmäler überraschen. Sie bezaubern und bieten erstaunliche Ansichten auf vermeintlich Bekanntes. Besonders gut geht das von den Höhen, und deshalb führen am Sonntag Spaziergänge zu wunderbaren Grünanlagen im Stadtgebiet. Beispielsweise auf die Kaiserhöhe oder zum Toelleturm.
Über den Heidt geht es am Sonntag bei einer Exkursion zur Dicke-Ibach-Treppe und den historischen Bleicherteichen.
Der diesjährige Denkmal-Tag steht unter dem Thema „Farbe“: Historiker Hans Joachim de Bruyn-Ouboter weist bei einer Tour durch das Barmer Zentrum dazu auf Beispiele wie das originalgetreu gestrichene Barmer Rathaus hin. Gleich einen passenden Gottesdienst zum Motto gibt es in Unterbarmen. Mit „Farbe und Farbsymbolik in Bibel und Kirche“ befasst sich die Predigt in der Pauluskirche. Um 21 Uhr beginnt dort das Orgelkonzert „Farbtöne und Klangfarben mit Lasereffekten“.
Farbe bringt auch Schloss Lüntenbeck in den Denkmal-Tag, bunt ist vor allem die Palette an Nutzungen des 870 erstmals erwähnten Anwesens: Es beherbergt heute Restaurant, Gewerbe, Wohnen und Märkte. Die Führung um Haus und Hof nimmt neben der Geschichte auch die Farbgebung des Ensembles ins Visier.
Bestes Beispiel für ein historisches bergisches Fachwerkhaus ist hingegen das Montessori-Kinderhaus in Cronenberg. Und ebenso schön, aber anders sehenswert: die Bandweberei Kafka in Langerfeld.
Natürlich sind auch wieder etliche Kirchen geöffnet, so die Immanuelskirche an der Sternstraße, die Kirche Sophienstraße, die Reformierte Kirche Ronsdorf oder die Elberfelder Friedhofskirche. Dort beginnt um 15.30 Uhr ein Orgelkonzert mit Thorsten Pech. In der Evangelischen Johanneskirche an der Altenberger Straße informiert Heinz Majewski über Baugeschichte.
Wer sich noch lieber von Punkt zu Punkt leiten lässt: Der Bergische Ring bietet am kommenden Sonntag einen Fahrtag mit Touren zu geöffneten Denkmälern an.