Arbeitsfrust: „Kopf-Kino“ hilft beim Stressabbau

Köln (dpa/tmn) - Um Stress abzubauen, müssen Arbeitnehmer lernen, nach Feierabend den Kopf freizubekommen. Denn wer nicht abschalten kann, fühlt sich schnell überlastet. In solchen Fällen hilft eine einfache Übung, Abstand von der Arbeit zu gewinnen: das „Kopf-Kino“.

„Setzen Sie sich aufs Sofa, nehmen Sie sich eine Tüte Popcorn und lassen sie den ganzen Zirkus einmal wie einen Kino-Film vor sich ablaufen“, rät der Motivationscoach Volker Kitz aus Köln. Auf diese Weise könnten Berufstätige die Dinge besser verarbeiten, die sie tagsüber bei der Arbeit gestresst haben.

In diesem „Film“ sollten Berufstätige sich noch einmal genau vor Augen führen, in welchen Situationen sie sich geärgert haben oder genervt waren. „Dann kann zum Beispiel die Sitzung im Büro sein, in der es wieder nur darum ging: Wer ist der Tollste?“, erklärt Kitz. Diese Zuschauerhaltung helfe, die nötige Distanz zur Arbeit zu finden. Und es gelinge Berufstätigen in dieser Rolle eher, den Kopf über sich und die Kollegen zu schütteln, anstatt sich zu ärgern. „Oft muss man dann einfach nur herzlich lachen“, sagt Kitz. Das befreit und macht es leichter, die Dinge locker zu nehmen.

Im nächsten Schritt sollten Berufstätige versuchen, diese Methode auch in ihren Berufsalltag einzubauen: Wenn sie sich über etwas ärgern oder sie etwas stresst, schalten sie das „Kopf-Kino“ ein. Im Idealfall schaffen sie es so, sich gar nicht erst stressen zu lassen.

Stress und andere seelische Belastungen machen Berufstätigen offensichtlich zunehmend zu schaffen: Die Zahl psychischer Erkrankungen ist bei Arbeitnehmern in Deutschland so stark angestiegen wie noch nie. 2010 gab es 13,5 Prozent mehr Krankheitstage wegen psychischer Leiden. Depressionen und andere psychische Krankheiten machten ein Achtel des gesamten Krankenstandes aus. Das ergibt sich aus dem DAK-Gesundheitsreport 2011, der am Dienstag (15. Februar) in Berlin veröffentlicht wurde.