Lehrstellensuche für Jugendliche einfacher geworden
Wiesbaden (dpa/tmn) - Gute Nachrichten für Jugendliche: Die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz sind in diesem Jahr gut. In einigen Berufen dürfen sich auch Schulabgänger mit mäßigen Noten Hoffung machen.
Für Jugendliche haben sich die Chancen verbessert, eine Lehrstelle zu finden. „Im Jahr 2011 ist das Angebot an Ausbildungsplätzen für Jugendliche gestiegen“, sagt Andreas Pieper vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Gleichzeitig ist die Zahl der Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, annähernd gleichgeblieben. Dadurch habe sich die Situation am Ausbildungsmarkt für Schulabgänger entspannt. Jugendliche, die im August 2012 mit ihrer Ausbildung beginnen möchten, könnten sich darauf einstellen, dass die Lage im Ganzen betrachtet entspannt bleibt.
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts haben im Jahr 2011 rund 565 900 Jugendliche in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Das waren 1,2 Prozent mehr Neuverträge als 2010. Überdurchschnittlich stark stieg die Zahl der Neuabschlüsse mit einem Plus von 2,8 Prozent in Westdeutschland. Nicht so viele neue Ausbildungsverträge gab es in Ostdeutschland. Hier sank die Zahl der Neuabschlüsse gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent.
Sehr gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz hätten Jugendliche vor allem in den Handwerksberufen. Insbesondere Bäcker, Fleischer oder Gastronomiebetriebe hätten Probleme, geeignete Auszubildende zu finden. Hier sind die Chancen auch für jene Jugendlichen gut, die nicht so gute Schulnoten haben.
Im Verhältnis seien die Chancen zudem im Osten etwas besser, eine Lehrstelle zu finden. Es kommen in der Regel weniger Bewerber auf einen Ausbildungsplatz als im Westen. Gut sehe es beispielsweise in den Regionen Stralsund, Annaberg und Rostock aus. In Stralsund kamen 2011 auf 100 Bewerber rund 120 Ausbildungsplätze.
Deutlich schlechter sei es für Schulabgänger nach wie vor in den Regionen Gelsenkirchen, Herford, Solingen, Bremerhaven und Recklinghausen. Trotz der generell entspannten Lage am Ausbildungsmarkt sei dort auch in diesem Jahr wieder zu erwarten, dass es weit mehr Lehrstellenanwärter als offene Lehrstellen gebe, so Pieper. Dort kamen 2011 rund 100 Bewerber auf 80 Lehrstellenangebote.