Mehr Jugendliche machen Ausbildung in Teilzeit
Bonn (dpa/tmn) - Noch stellt sie eine Ausnahme dar, dennoch haben sich 2011 mehr Jugendliche für eine Ausbildung in Teilzeit entschieden. Interessant ist das Modell vor allem für Azubis mit Kindern.
Die Zahl der Jugendlichen, die eine Ausbildung in Teilzeit machen, steigt. Darauf weist das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hin. So haben 2011 rund 1170 Azubis eine Ausbildung mit reduzierter Tages- oder Wochenarbeitszeit begonnen. 2009 waren es rund 790. Nach wie vor sind Teilzeit-Ausbildungen aber eine Ausnahmeerscheinung. Von allen neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen machten sie 2011 nur 0,2 Prozent aus.
Eine Ausbildung in Teilzeit ist etwa für Jugendliche mit Kind oder pflegebedürftigen Angehörigen interessant, erläutert Annette Land vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Mit Genehmigung der Kammern können Ausbildungsbetriebe die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit im Betrieb für einzelne Azubis reduzieren.
Zwei Modelle sind dabei besonders beliebt: Normalerweise gilt für Jugendliche eine reguläre Wochenarbeitszeit von 39 Stunden. Reduzieren Jugendliche die Wochenarbeitszeit auf 25 bis 30 Stunden im Betrieb, können sie die Abschlussprüfung noch nach der regulären Ausbildungszeit abschließen. Arbeiten sie nur 20 bis 24 Wochenstunden, müssen sie ihre Ausbildung meist um ein Jahr verlängern. Die Berufsschule müssen die Jugendlichen allerdings bislang in jedem Fall in Vollzeit machen, da hier eine Flexibilisierung noch nicht möglich ist.