Nach Bandscheibenvorfall Betriebsarzt aufsuchen
München (dpa/tmn) - Nach einem Bandscheibenvorfall können viele Berufstätige nicht mehr wie bisher arbeiten. Stundenlang zu sitzen oder Schweres zu heben, ist für Betroffene meist unmöglich.
Durch einen Rückenschaden sind Arbeitnehmer meist lange Zeit gehandicapt. Einige können ihren Job sogar gar nicht mehr ausüben, sagt Stephan Weiler von der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM). In so einem Fall droht mancher zu verzweifeln. Was viele nicht wissen: Der Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, alles Zumutbare zu unternehmen, um den Arbeitsplatz umzugestalten oder in der Firma eine besser geeignete Stelle für den Betroffenen zu finden.
Neben Verständnis und Bereitschaft auf allen Seiten, braucht es dafür aber vor allem Zeit. Deshalb sei es sinnvoll, sich bei einem Bandscheibenvorfall frühzeitig Hilfe zu holen. Als Ansprechpartner biete sich zunächst der Betriebsarzt an, rät Weiler. Er sollte am besten schon vor einer Rückkehr in die Firma kontaktiert werden. Er könne am besten beurteilen, ob Arbeitsabläufe umorganisiert oder neue Arbeitsmittel angeschafft werden müssen. Ist das der Fall, könne das bereits im Vorfeld geschehen.
Generell empfiehlt Weiler allen Beschäftigten, die Kontaktdaten vom Betriebsarzt in Erfahrung zu bringen und ihn kennenzulernen. Im Fall der Arbeitsunfähigkeit ist es dann leichter, dessen Hilfe problemlos auch von zu Hause aus in Anspruch zu nehmen.