Umfrage: Jeder achte Azubi bricht im ersten Anlauf ab
Bonn (dpa/tmn) - Ob falsche Vorstellungen vom Beruf oder Schwierigkeiten mit dem Ausbildungsbetrieb - die Gründe für den Abbruch der Lehre sind mannigfaltig. Doch rund die Hälfte der Jugendlichen fängt sich binnen zweier Jahre.
In der Lehre schafft es rund jeder Achte (12 Prozent) nicht bis zum Abschluss. Das zeigt eine Befragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) unter Jugendlichen.
Dabei fehlen allerdings Azubis, die den Betrieb wechseln und ihre Ausbildung anderswo fortsetzen. Werden diese mitgerechnet, ist die Abbrecherquote deutlich höher, wie sich aus der Berufsbildungsstatistik des BIBB ergibt. So hat 2011 rund ein Viertel (24,4 Prozent) eines Lehrlingsjahrgangs den Ausbildungsvertrag aufgelöst. Viele setzen ihre Lehre hinterher aber in einem anderen Betrieb fort, erläutert Günter Weiden vom BIBB.
Außerdem beginnen manche auch eine andere Ausbildung, wenn sie in der ersten scheitern. So stecken Jugendliche, die es laut Umfrage nicht bis zum Abschluss schaffen, zu rund einem Drittel (34 Prozent) zwei Jahre nach dem Abbruch in einer Lehre für einen anderen Beruf. Und rund jeder Achte (13 Prozent) der Abbrecher erwirbt auf andere Weise einen berufsqualifizierenden Abschluss - er absolviert etwa eine schulische Ausbildung, ein Studium oder schlägt die Beamtenlaufbahn ein. „Der Rest bleibt zunächst ganz ohne Ausbildung“, erklärt Weiden. An der repräsentativen Befragung haben 5333 Jugendliche des Jahrgangs 1987 bis 1992 teilgenommen.