Private Probleme im Job diskret ansprechen
Norderstedt (dpa/tmn) - Andere auf persönliche Probleme anzusprechen, ist immer heikel. Das gilt umso mehr bei Kollegen oder sogar Vorgesetzten. Hinweise darauf einfach zu ignorieren, kann genauso unhöflich sein wie dreistes Nachfragen.
Wie verhält man sich im Büro richtig, wenn man mit dem Kollegen oder Vorgesetzten über private Dinge sprechen muss? „Da kommt es sehr auf das Verhältnis zu ihm an und darauf, wie man es macht“, erklärt die Etikette-Expertin Bettina Geißler aus Norderstedt. Solange man sich nicht sicher ist, ob es tatsächlich ein Problem gibt, sollte man das Thema nur antippen und dann auf die Reaktion achten. „Manche sind sogar dankbar, wenn sie darauf angesprochen werden.“
Wichtig ist allerdings die Motivation: Reine Neugier scheidet aus, Mitgefühl ist eine Grundlage. Ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch könne zum Beispiel sein, wenn der Betreffende offenbar Schwierigkeiten hat, bestimmte Aufgaben wie gewohnt zu erledigen. Dann könne man anbieten, ihm etwas abzunehmen. „Wenn mein Gegenüber sagt, er wolle über seine privaten Probleme nicht sprechen, muss ich das allerdings akzeptieren“, sagt Geißler. „Auch wenn es jemand ist, den ich sehr schätze und mir das schwerfällt.“