Sabbatical: Die Auszeit richtig planen

Köln (dpa/tmn) - Ein Sabbatical - also eine Auszeit vom Job - sollten Arbeitnehmer erst machen, wenn sie sich die ersten Sporen im Beruf schon verdient haben. Das Gespräch mit dem Chef ist dann die nächste Herausforderung, eine gelungene Rückkehr ebenso.

Sabbatical ist nichts für Berufsanfänger

„Nehmen Berufsanfänger eine Auszeit vom Job ist das eher ungewöhnlich“, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Zwar gebe es keine geschriebenen Regeln dafür, ab wann Arbeitnehmer ein Sabbatical, also eine Auszeit vom Job, beantragen dürfen. In der Praxis sei es aber so, dass die Menschen, wenn sie überhaupt ein Sabbatical machen, ihre ersten Berufsjahre bereits hinter sich haben. Als Berufsanfänger steht man sonst nach dem Ende der Auszeit wohlmöglich vor verschlossenen Türen.

Denn zum einen brauchen Berufsneulinge meist nicht so dringend eine Auszeit, weil sie noch nicht so lange arbeiten, erklärt Oberthür. Zum anderen sei bei Jobanfängern die Gefahr eines Karriereknicks viel größer als bei langjährigen Mitarbeitern. „Ein Berufsanfänger lässt sich leichter ersetzten als eine altbewährte Kraft“, so Oberthür. So könne es durchaus sein, dass der Chef während der Abwesenheit des Berufsneulings feststellt, dass er ihn gar nicht wirklich braucht.

Gespräch mit dem Chef gut vorbereiten

Wollen Arbeitnehmer ein Sabbatical nehmen, sollten sie das Gespräch mit dem Chef gut vorbereiten. Auf zwei Punkte müssen Berufstätige, die eine Auszeit nehmen wollen, dabei besonders achten, erklärt Nathalie Oberthür. Zum einen sollten sie sich Argumente überlegen, die den Vorgesetzten davon überzeugen, dass es ihm etwas bringt, wenn er der Auszeit des Arbeitnehmers zustimmt. „Das kann zum Beispiel sein, dass der Arbeitnehmer plant, sich während des Sabbaticals weiterzubilden“, sagt die Juristin.

Zum anderen sollte der Mitarbeiter eine klare Vision davon haben, wie die Arbeit ohne ihn im Büro bewältigt werden soll. „Man sollte dem Vorgesetzten ein paar Vorschläge machen können“, sagt Oberthür. Dabei sollte derjenige aber auch eine Ecke weiterdenken. „Arbeitnehmer sollten aufpassen, dass sie den Alltag nicht so gut organisieren, dass der Chef nachher meint, es ginge auch ganz gut ohne den Kollegen.“