Wie werde ich...? Kosmetiker/in
Bexbach (dpa/tmn) - Auf Modenschauen, Kreuzfahrtschiffen oder im Studio: Die Palette der Einsatzorte von Kosmetikern ist breit. Wer den Beruf erlernen will, hat die Qual der Wahl. Neben der dreijährigen, dualen Ausbildung gibt es zahlreiche weitere Möglichkeiten.
Der Job des Kosmetikers gilt als krisensicher. Egal, wie die Wirtschaft ist: Die Menschen investieren immer in ihre Schönheit. Der Beruf ist bei jungen Frauen ebenso gefragt wie bei denjenigen, die sich durch eine Fortbildung einen Wiedereinstieg in den Job oder in die Selbstständigkeit erhoffen. Reizvoll sind die vielfältigen Einsatzgebiete: Sie reichen vom eigenen Kosmetik-Institut bis hin zu Jobs in Wellness-Hotels oder internationalen Modeschauen.
„Das A und O für den erfolgreichen Weg als Kosmetikerin ist eine fundierte Ausbildung. Der Beruf ist überlaufen mit Leuten, denen diese fehlt“, sagt Monika Ferdinand. Sie ist Vorsitzende des Bundesverbandes deutscher Kosmetiker mit Sitz im saarländischen Bexbach. Es gibt mehrere Wege in den Beruf. Dazu gehört die duale dreijährige Ausbildung. Beim Arbeitgeber erlernen die Absolventinnen die Praxis. Parallel besuchen sie die Berufsschule. Auf dem Stundenplan stehen Chemie, Anatomie oder Dermatologie.
Der Vorteil dieses Ausbildungsweges: Schulabgänger bekommen eine Ausbildungsvergütung. „Der Bereich der Kosmetiker fällt unter keinen Tarifvertrag“, erläutert Monika Ferdinand. Daher sind frei vereinbarte Ausbildungsvergütungen die Regel. Zum 31. Dezember 2012 registrierte das Bundesinstitut für Berufsbildung in Bonn (BIBB) 834 Personen, welche die dreijährige Ausbildung machen.
Daneben bieten zahlreiche private Institute eine Ausbildung in dem Bereich an. Sie ist meist sehr viel kürzer, kostet aber auch Geld. Ein solches Privatinstitut ist die Berufsfachschule für Ganzheitskosmetik Traute de Lorenzi in Köln. „Die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkosmetikern ist groß“, erklärt Geschäftsführerin Erika Epp. Die Ausbildung zur geprüften Fachkosmetikerin dauert an der Kölner Privatschule ein Jahr und kostet rund 5160 Euro.
Die Ausbildung zur Fachkosmetikerin kann von der Arbeitsagentur mit einem Bildungsgutschein gefördert werden, sagt Jürgen Wursthorn, Pressesprecher Bundesagentur für Arbeit. Chancen hat zum Beispiel, wer eine abgeschlossene Ausbildung hat und umschulen will. „Eine Umschulung hängt vom regionalen Arbeitsmarkt ab. Die Agenturen vor Ort entscheiden nach offenen Stellen in dem jeweiligen Bereich über die Bewilligung eines Bildungsgutscheines“, erklärt Wursthorn.
„Am Anfang erhält eine ausgebildete Fachkosmetikerin etwa 1500 Euro brutto“, erläutert Ferdinand vom Verband. Das Gehalt kann aber auch deutlich darunter liegen. Wer sich nicht selbstständig machen will, hat etwa bei Wellness-Hotels oder Kosmetik-Instituten gute Aufstiegsmöglichkeiten, zum Beispiel als Chefkosmetikerin oder Beautyfarm-Leiterin. „Optimal ist nach dieser Ausbildung eine zusätzliche Fortbildung etwa zur Heilpraktikerin“, erläutert sie. Damit dürfe die Kosmetikerin zum Beispiel auch Hautprobleme wie Akne behandeln. Da Kosmetikerinnen verstärkt in Instituten im Gesundheitswesen gefragt sind, sind Weiterbildungen durchaus sinnvoll. Dazu zählt unter anderem die medizinische Fußpflege.