Ratgeber So gestalten Unternehmen ihre Reisen nachhaltiger und effizienter

Geschäftsreisen gehören in vielen Unternehmen zum Alltag und sind eine wichtige Säule, die Beziehung zu Kunden und anderen Geschäftspartnern zu stärken.

Fliegen gehört bei vielen Geschäftsreisenden dazu.

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Doch bei jeder Reise fallen CO2-Emissionen an, sodass sich der CO2-Fußabdruck des Unternehmens vergrößert. Dieser Artikel zeigt, wie Unternehmen ihren CO2-Ausstoß verringern und kompensieren können, ohne auf Geschäftsreisen komplett verzichten zu müssen.

Fliegen – die Herausforderung schlechthin in Sachen Nachhaltigkeit und Effizienz

Mit seinen hohen CO2-Emissionen ist ein Flugzeug eines der am wenigsten nachhaltigen Verkehrsmittel. Doch gerade im Geschäftsalltag ist Fliegen oft notwendig, vor allem für Unternehmen, die international tätig sind und Kunden oder Geschäftspartner in anderen Ländern besuchen müssen.

Möchten Unternehmen hier ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren, bietet es sich an, beim Buchen der Tickets die CO2-Emissionen per Bezahlung bei der Airline zu kompensieren. Das können Unternehmen sogar in ihren Reiserichtlinien festlegen, wenn Mitarbeiter beispielsweise ihre Flüge selber buchen.

Manchmal stellen Flugreisen Unternehmen auch vor logistische Herausforderungen, wenn zum Beispiel eine große Anzahl an Mitarbeitern auf Geschäftsreise gehen muss. Oft lassen sich auf herkömmlichen Linienflügen gar nicht so viele Tickets buchen und manche Mitarbeiter müssen auf andere Flüge ausweichen, die möglicherweise keine Direktflüge sind und mehrere Zwischenstopps beinhalten. Mit der Anzahl der Zwischenstopps sinkt nicht nur die Effizienz der Reise, sondern es steigen auch die CO2-Emissionen im Gegensatz zum Direktflug.

In diesem Fall ist es besser, wenn Unternehmen Gruppenflüge buchen oder buchen lassen. Professionelle Anbieter haben oftmals Kontingente bei Fluggesellschaften und können für eine große Anzahl an Personen denselben Flug buchen. Ist dies nicht möglich oder mit sehr vielen Zwischenstopps verbunden, können die Anbieter von Gruppenflügen auch ein Flugzeug chartern lassen. Das ist nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger.

Virtuelle Meetings und effizientere Planung der Geschäftsreisen

Am meisten CO2 lässt sich einsparen, wenn ein Geschäftstreffen komplett online stattfindet per Videokonferenz. Auf diese Weise lässt sich auch am meisten Geld sparen, denn Geschäftsreisen werden immer teurer: Während vor der Pandemie und der Inflation Unternehmen durchschnittlich 310 Euro pro Dienstreise ausgegeben haben, waren es im Jahr 2023 409 Euro. Virtuelle Meetings steigern zudem die Produktivität der Beteiligten, da weder Zeit noch Energie für das Reisen aufgewendet werden müssen.

Unternehmen sollten deshalb die Regelungen zum Abhalten von virtuellen Meetings ebenfalls in ihren Reiserichtlinien festlegen. Dort sehen Mitarbeiter dann, wann Treffen online abgehalten werden müssen und wann eine Geschäftsreise unternommen werden darf.

Kann ein Geschäftsmeeting nicht online stattfinden, lohnt es sich, bei einer Geschäftsreise gleich mehrere Geschäftstermine bei einer Reise abzuhaken. Muss ein Mitarbeiter beispielsweise kurzfristig zu einem Kunden nach New York fliegen und hat zwei Wochen später einen Termin bei einem anderen Kunden in Toronto, bietet es sich an, den Termin in Toronto vorzuverlegen.

So muss der Mitarbeiter nicht zweimal in kurzer Zeit über den Atlantik fliegen. Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern spart dem Unternehmen auch Kosten, da es nur einen Hin- sowie Rückflug bezahlen muss sowie eine Zugfahrt von New York nach Toronto.

CO2-Kompensationsprogramme nutzen & nachhaltige Partner wählen

Geschäftsreisen lassen sich oft nicht vermeiden. Sie können zudem ein wichtiges Instrument sein, um die Bindung zu einem Kunden oder Geschäftspartner zu stärken bzw. um mehr Vertrauen zu schaffen.

Möchten Unternehmen ihren CO2-Ausstoß verringern, können sie dies auch tun, ohne auf sämtliche Geschäftsreisen verzichten zu müssen. Sie können stattdessen CO2-Kompensationsprogramme nutzen.

Dabei berechnen sie ihren CO2-Ausstoß und ihren ökologischen Fußabdruck und kompensieren diesen Ausstoß anschließend mit einer Investition in ein nachhaltiges Projekt, das CO2-Emissionen entgegenwirkt. Beispielsweise können in Projekte investiert werden, wo pro Tonne ausgestoßenem CO2 ein Baum gepflanzt wird.

Setzen Unternehmen auf die Kooperation mit nachhaltigen Partnern bei ihren Geschäftsreisen, zum Beispiel auf Fluggesellschaften oder Hotels, die aktiv in die Reduktion von CO2 investieren, können sie ebenfalls indirekt zur CO2-Reduzierung beitragen.

Angestellte auf CO2-Reduktion sensibilisieren

Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens sollte mit den Reiserichtlinien vertraut sein. So wissen alle, was sie beim Organisieren und Buchen von Geschäftsreisen beachten müssen. Ein Unternehmen kann darin beispielsweise festlegen, dass für Strecken unterhalb einer bestimmten Grenze nur Zug oder Bus gefahren werden darf und auf Flüge verzichtet werden soll.

In Form einer jährlichen Schulung können Mitarbeiter zusätzlich auf das Thema CO2-Reduktion sensibilisiert werden. Dort haben Verantwortliche auch die Möglichkeit, die CO2-Einsparungen aus dem letzten Jahr zu zeigen und Mitarbeiter auszuzeichnen, die besonders nachhaltig gereist sind. Das kann sich motivierend auf die Angestellten auswirken und dazu animieren, im nächsten Jahr noch mehr zur CO2-Reduktion beizutragen.