Computer: Das Für und Wider von Steuer-Software

In unkomplizierten Steuerfällen lässt sich so mancher Euro herausschlagen.

Berlin. Manche Dinge erzeugen fast zwangsläufig Widerwillen: Warteschlangen zum Beispiel - und die Steuererklärung. Dabei kann Letztere lukrativ sein, auch für Verbraucher, die nicht zur Abgabe verpflichtet sind.

Voraussetzung dafür: Die Erklärung muss korrekt und vollständig ausgefüllt sein. Hilfe dabei verspricht eine Reihe von Softwareanbietern. Aber für wen empfiehlt es sich wirklich, "die Steuer" über ein maximal 50 Euro teures Programm zu erledigen, und wer lässt sich lieber persönlich beraten? Und was leistet das kostenlose "ElsterFormular"?

"Kein Programm kann ihnen eine schöne Tasse Kaffee anbieten - ein Steuerberater schon", sagt Frank Badenius. Er muss es wissen, weil er für die Zeitschrift "Computerbild" jüngst die neuesten Lösungen getestet hat (Ausgabe 4/2010). Dabei zeigten sich zwar deutliche Unterschiede von Lösung zu Lösung. Trotzdem lasse sich eines pauschal festhalten: Einen einfachen Steuerfall kann aktuelle Software in der Regel genauso gut erledigen wie ein Berater.

Was ist ein einfacher Steuerfall? Nach Badenius’ Worten fällt in diese Kategorie nicht nur der unverheiratete Angestellte, der zur Miete wohnt und das nur ein paar Hundert Meter vom Büro entfernt. "Dazu gehört auch die kleine Familie mit Kindern und Wohneigentum." Mittlerweile seien die Programme sogar so ausgereift, dass sich damit auch komplexere Fälle abwickeln lassen, sagt Uwe Rauhöft vom Neuen Verband der Lohnsteuerhilfevereine.

So ist die "Steuer-Spar-Erklärung 2010" von der Akademischen Arbeitsgemeinschaft mit dem "Abgeltungssteuer-Experten" ausgestattet. Im Test hat die etwa 30 Euro teure Software die Note 1,72 und Rang drei erreicht. Den ersten Platz teilen sich zwei Lösungen von Buhl Data - mit der Note 1,60: "Tax 2010 Standard" für nur 15 Euro und das teurere "Wiso Sparbuch 2010" (40 Euro).

Jedes Programm stoße aber an Grenzen. Der Nutzer sollte schon vorher einigermaßen wissen, was er absetzen kann. Das gilt umso mehr für alle, die sich auch das recht kleine Geld für eine kommerzielle Software sparen und das kostenlose ElsterFormular verwenden wollen. "Wer bisher das Papierformular ohne Probleme allein ausgefüllt hat, für den ist das ideal", sagt Rauhöft. Das große "aber": Hier gibt es keine Tipps und Tricks, die zu einer möglichst üppigen Rückzahlung verhelfen sollen.