Energie: So wechseln Sie den Gasanbieter
Noch buhlen wenige Anbieter um die Gunst der Kunden. Doch ein Vergleich unterschiedlicher Tarife lohnt sich.
Düsseldorf. Ständig steigende Gaspreise schocken derzeit die Verbraucher. Die Verbraucherzentrale NRW fürchtet sogar, dass im Herbst erneut mit zweistelligen Preissteigerungen beim Gas zu rechnen ist. Auf viele Haushalte können dramatische Kostensteigerungen zukommen.
Um Geld zu sparen, kann der Wechsel zu einem anderen Gasanbieter eine gute Alternative sein. Denn nicht immer ist der eigene Gasanbieter der günstigste. Doch wie kann ich meinen Anbieter wechseln? "Es gibt auf dem Gasmarkt leider kaum Wettbewerb", sagt Jürgen Schröder, Jurist bei der Verbraucherzentrale NRW.
Zumeist hat man nur den örtlichen Anbieter wie die kommunalen Stadtwerke zur Auswahl. Bundesweit zu haben ist lediglich "E wie Einfach". Das Unternehmen wirbt mit dem Versprechen, dass Gas dort einen Cent weniger pro Kilowattstunde kostet als beim allgemeinen Tarif des örtlichen Versorgers.
Aber Vorsicht: "Alternativtarife des örtlichen Anbieters können dennoch günstiger sein", sagt Jürgen Schröder. Anhand der Gasrechnung vom vergangenen Jahr kann man den Gasverbrauch und den entsprechenden Tarif ablesen. Preisrechner im Internet wie verivox oder Tarifvergleich.de liefern dann in Sekunden eine Übersicht über die verschiedenen Anbieter und Tarife.
Ein Beispiel: Gibt man in Düsseldorf zum Beispiel die Postleitzahl 40545 ein und einen Verbrauch von 2000 Kilowattstunden pro Jahr, spuckt das Programm sechs verschiedene Tarife von drei verschiedenen Anbietern aus. Die Kosten variieren dabei zwischen 204 und 269 Euro.
Hat man sich erst einmal für einen anderen Anbieter entschieden, ist der Wechsel ganz einfach: Die Antragstellung dauert in der Regel weniger als fünf Minuten. Man braucht die Zählernummer und die Kundennummer des bisherigen Anbieters. So läuft es ab: Der neue Anbieter mietet Gaszähler und Leitungen vom lokalen Versorger.
Dieser kümmert sich weiterhin um fällige Reparaturen. Technische Arbeiten, zum Beispiel am Gaszähler, sind für den Gasanbieterwechsel jedoch nicht nötig. Der Zählerstand wird anschließend entweder vom lokalen Versorger oder durch den neuen Anbieter abgelesen. Die Belieferung durch den neuen Anbieter erfolgt in der Regel etwa sechs Wochen ab dem Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung zum Monatsersten.
"Man sollte aber auf jeden Fall darauf achten, welchen Tarif man beim alten Versorger hatte", betont Jürgen Schröder. Ist dort nämlich von einem "Sondertarif" oder einem "Gassonderkunden" die Rede, gelten auch Sonderbedingungen. "Dann kann es sein, dass der Kunde an eine bestimmt Grundlaufzeit von einem Jahr oder an spezielle Kündigungsfristen bis zu drei Monaten gebunden ist."
Solche Sonderverträge hätten in erster Linie Hauseigentümer, die mehr als 10 000 Kilowattstunden Gas pro Jahr verbrauchen. Das seien zumeist Kunden, die mit Gas heizen würden. Häufig lohnt sich aber bereits ein Tarifwechsel innerhalb des Anbieters. Manche Versorger bieten außerdem eine Preisgarantie von zwölf Monaten an. "Ob sich das lohnt, hängt immer davon ab, auf welchem Preisniveau man den Vertrag abschließt", erklärt der Jurist.