Energie: Wie effizient sind Wärmepumpen?

Die Geräte nutzen zum großen Anteil Umweltwärme und sind sehr sparsam. Aber der Einbau ist nicht billig.

<strong>Düsseldorf. Sie soll sparsam, gut für die Umwelt und wartungsarm sein - die Wärmepumpe. Und immer mehr Hausbesitzer lassen sich auch hierzulande von den positiven Eigenschaften dieser Energieform überzeugen. Die Wärmepumpe nutzt zum großen Anteil Umweltwärme wie Grundwasser, Erdwärme oder die Außenluft und spart dadurch Heizkosten. Inzwischen werden mehr als zehn Prozent der Neubauten in NRW, aber auch viele ältere Gebäude, mit Wärmepumpen beheizt. Von den bundesweit installierten 215 000 Wärmepumpen sorgen mehr als 43 000 - das sind rund 20 Prozent - in NRW für umweltfreundliche Wärme, indem sie laut Energieagentur NRW die Umwelt jährlich um mehr als 60 000 Tonnen Kohlendioxid entlasten.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Sie funktioniert wie ein Kühlschrank, nur mit umgekehrtem Prinzip. Während der Kühlschrank die Wärme aus dem Inneren entzieht und sie auf der Rückseite abgibt, holt die Wärmepumpe die Wärme von außen und gibt sie als Heizenergie im Haus wieder frei. Sie entzieht über den Verdampfer die Wärme aus der Umwelt (Wasser, Erdreich, Außenluft oder Abluft) und führt sie über den Verflüssiger dem Heizsystem zu. Dazu wird die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau von bis zu 55 Grad "gepumpt". Bei einer guten Wärmepumpe gewinnt man mit wenig Strom oder Erdgas möglichst viel Umgebungswärme, die aus verschiedenen Quellen stammen kann.

Welche Wärmepumpen gibt es?

Es gibt verschiedene Typen von Wärmepumpen: Wasser/Wasser, Sole/Wasser, Luft/Wasser und Luft/Luft. Die Bezeichnung zeigt, wo die Wärme herkommt und wo sie hingeht:

Die Sole/Wasser-Wärmepumpe nutz die Erdwärme und liefert 75 Prozent der Energiemenge. Der Rest ist Strom für den Antrieb der Pumpe. Um die Wärme aus dem Erdreich nutzen zu können, werden Erdkollektoren oder -sonden in den Boden eingesetzt.

Eine weitere Möglichkeit ist die Luft/Wasser-Pumpe, die die Umgebungsluft nutzt. Das kann Luft aus dem Keller, aber auch die Außenluft sein. Der Nachteil: Der Wärmegehalt der Luft ist etwa 3500 Mal kleiner als der von Wasser, sodass große Mengen umgewälzt werden müssen. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass die Lufttemperatur und damit die Heizleistung in der kalten Jahreszeit am niedrigsten ist.

Der letzte Wärmepumpen-Typ (Luft/Luft) bezieht seine Wärme aus der Luft, diese ist aber auch der Träger für den Wärmetransport. Hierbei handelt es sich also um ein Lüftungssystem. Die verbrauchte Luft wird nach außen transportiert, während das Haus mit frischer Luft versorgt wird.

"Die Installation kostet zwischen 10 000 und 20 000 Euro", sagt Burghardt. Ein Heizkessel für Gas- oder Öl kostet etwa 8000 bis 12 000 Euro. Die niedrigen Betriebskosten sorgen aber dafür, dass sich diese Investition "nach zehn Jahren bezahlt gemacht hat", so Burghardt. "Weil die Heizkosten die Hälfte einer herkömmlichen Heizung betragen."

In der Ebene und der Nähe von Gewässern ist die Nutzung der Erdwärme am besten möglich. "Wasser leitet Wärme, deshalb ist das Potenzial an Rheinniederungen besonders hoch", erklärt Burghardt. Der Geologische Dienst NRW informiert auf seiner Internetseite über die Nutzungsmöglichkeiten. Zudem lässt sich für jedes Grundstück prüfen, ob eine Wärmepumpenheizung mit Erdwärme wirtschaftlich ist.

Seit dem 1.1.2008 gibt es einen Zuschuss vom Bundesumweltministerium. Außerdem bieten Banken zinsgünstige Kredite.

Die Dämmung des Gebäudes muss sehr gut sein, damit eine Wärmepumpe optimal arbeitet und sich rentiert. Wenn also ein bestehendes Haus umgerüstet werden soll, empfiehlt es sich zunächst, den Standard des Gebäudes durch geeignete Wärmedämmung zu verbessern. Eine Energieberatung ist deshalb sinnvoll.

Noch bis zum 20. April veranstalten der Bundesverband Wärmepumpe und der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik bundesweite Aktionswochen. Alle Aktionen unter www.waermepumpe.de, www.waermepumpen-marktplatz-nrw.deund www.geothermie.nrw.de