Arzttermin: Das hilft gegen langes Warten

Tipp: Patienten sollen Mediziner, die eine schnelle Behandlung verweigern, melden.

Düsseldorf. Müssen Kassenpatienten ungewöhnlich lange auf einen Facharzttermin warten, sollten sie ihre Krankenkasse in die Pflicht nehmen. "Besteht eine medizinische Notwendigkeit, sollte der Betroffene die Krankenkasse bitten, ihm einen früheren Termin zu besorgen", rät Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die Krankenkassen seien rechtlich dazu verpflichtet, die Versorgung ihrer Versicherten zu gewährleisten. Auch wenn laut einer neuen Studie der Universität Köln gesetzlich Versicherte im Schnitt dreimal länger auf einen Termin beim Facharzt warten müssen als Privatversicherte. Schuldzinski rät angesichts der Untersuchungsergebnisse, die Ärzte, die einen annehmbaren Termin verweigert haben, namentlich bei der Krankenkasse zu melden. "Die Kassenärzte haben sich vertraglich verpflichtet, Kassenpatienten zu behandeln." Dem müssten sie auch nachkommen. Die Studie zeigt, dass Kassenpatienten meist lange Wartezeiten einplanen müssen. Hier einige Beispiel aus Studie. Auf einen Termin für einen Allergietest oder einen Lungenfunktionstest warteten gesetzlich Versicherte im Durchschnitt 26,7 Tage, Privatpatienten 8,4 Tage. Bei einer Pupillenerweiterung war der Unterschied 25,2 zu 8,2 Tage. Auf eine Magnetresonanztomographie wartete der Kassenpatient 14,1 Tage, der Private 4,6 Tage. Das heißt, Private wurden im Schnitt dreimal schneller untersucht. Die Studie wurde vom Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie an der Uniklinik Köln erstellt. Im Frühjahr 2006 wurden 189 Facharztpraxen im Raum Köln, Bonn, Leverkusen angerufen und um einen Termin gebeten. Dabei gaben sie sich entweder als gesetzlich oder Privatversicherte aus.