Erste Hilfe: So helfen Sie Ihrem kranken Tier

Wenn sich der Hund oder die Katze verletzen, sollte der Besitzer Ruhe bewahren.

<strong>Düsseldorf. Beißerei, Verkehrsunfall, Hitzschlag oder die Zuspitzung einer chronischen Erkrankung - in Notfällen kann es auch bei Tieren um Minuten gehen. Bevor man einen Tierarzt erreicht, können die richtigen Handgriffe und Maßnahmen über die Gesundheit des Hundes, oft sogar über Leben und Tod entscheiden. Was ist also zu tun, wenn der Vierbeiner in eine derart kritische Situation gerät und schnelles Handeln angesagt ist? "Ruhig bleiben und beruhigend auf den Hund einwirken", rät Tierarzt Dr. Frank Lausberg. Die meisten vierbeinigen Hausgenossen haben eine sehr enge Bindung zu ihrem Besitzer und reagieren gut auf ruhige Ansprache. Verfällt man hingegen selbst in Panik, übertragen sich innere Unruhe, Nervosität und Angst auf das Tier, was dazu führen kann, dass ein durch Verletzung und Schock instabiler Kreislauf gänzlich zusammenbricht. "Sprechen sie mit ihrem Tier. Was sie sagen ist zweitrangig", rät Lausberg. Allerdings sollte man auch beim eigenen Vierbeiner darauf achten, dass man nicht gebissen wird. Im Schock befindliche oder von Schmerzen geplagte Tiere können unvermittelt um sich beißen und dabei auch den eigenen Besitzer verletzen.

Insektenstiche mit feuchten Umschlägen kühlen

Auch wenn man bei dem Begriff "Zwangsmaßnahmen" innerlich zurückweicht, sind sie in manchen Situationen angebracht. Die allererste Maßnahme sollte immer sein, den Hund unter Kontrolle zu bringen. Vor allem verunfallte Hunde befinden sich in einem psychischen Zustand, der sie dazu veranlasst, zu flüchten oder sich zu verstecken. Die Schnauze des Hundes sollte man nur dann zubinden, wenn der Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit zubeißen wird und weder Atemnot, noch Erbrechen oder Bewusstlosigkeit vorliegen.

Selbstverständlich darf auch bei Insektenstichen am Fang keinesfalls ein Maulkorb oder ähnliches angelegt werden. Durch Insektengifte kommt es an der Einstichstelle schnell zu erheblichen Schwellungen, bei Stichen im Inneren des Maul- und Rachenbereiches droht zudem Erstickungsgefahr. Der schnellste Weg zum Tierarzt ist in diesem Fall ein absolutes Muss. Währenddessen kann die Schwellung mit feucht-kalten Umschlägen gestoppt werden.

Lesetipp Frank Lausberg, Erste Hilfe für den Hund, Kosmos, 12.90 Euro