<strong>Brüssel. Handygespräche im Ausland sollen bereits in diesem Jahr deutlich günstiger werden. Der Tarif für Telefonate im EU-Ausland soll auf höchstens 40 Cent pro Minute gedeckelt werden, beschloss der Industrieausschuss des Europaparlaments in Brüssel. Die Annahme eines Gesprächs im Ausland soll maximal 15 Cent pro Minute kosten. Dazu käme jeweils die Mehrwertsteuer. Derzeit zahlen Verbraucher in Europa bis zu sechsmal so viel. Während Verbraucherschützer den Beschluss begrüßten, sprachen die Mobilfunkfirmen von einer "Marktverzerrung".

"Deutliches Zeichen gegen Abzocke"

Der neue Verbraucherschutztarif zieht EU-weit eine Obergrenze für das Roaming. Er soll nach dem Beschluss automatisch für alle Handykunden gelten. Auch Neuverträge wären so geschützt. Die Vorsitzende des Industrieausschusses, Angelika Niebler sprach von einem deutlichen Zeichen gegen "Abzocke" durch die Anbieter.

Wann die neue Regelung in Kraft treten wird, ist noch offen. Möglicherweise müssen die Kunden auch in den Sommerferien noch mit den höheren Roaming-Preisen von ein bis drei Euro pro Minute rechnen.

Roaming Damit ist die Technik gemeint, mit der Handys über Grenzen hinweg funktionieren. Im Ausland wählt sich das Handy in das stärkste Netz der Vertragspartner von T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 ein.

Pauschaltarife Betreiber wie T-Mobile und Vodafone bieten für bestimmte Länder Pauschalen an. Das kann sich je nach Tarif lohnen.

Prepaid Prepaid-Kunden können sich ihr Netz im Ausland meist nicht aussuchen. Sie zahlen einen Einheitstarif. Eine ausländische Prepaid-Karte lohnt laut Verbraucherschützern nur bei längerem Aufenthalt.

Mailbox Teuer wird es, wenn im Ausland die Mailbox eingeschaltet bleibt. Der Angerufene zahlt dann für die Verbindung ins Reiseland und - bei Nichterreichen - zurück zum Anrufbeantworter nach Deutschland.

MMS Teuer ist auch das Versenden von Bildern per MMS. Der Versand eines Fotos kostet im Durchschnitt zwei Euro.