Farbenkauf: Schadstoffarme Mittel zum Renovieren

Vor allem bei Lacken muss der Heimwerker aufpassen.

Frankfurt. Angestachelt durch Ratgebersendungen im Fernsehen machen sich viele Heimwerker immer wieder daran, die eigenen vier Wände zu verschönern. Ein solcher Schaffensdrang kann auch Schattenseiten haben: Durch Unwissenheit gelangen beim Renovieren unter Umständen Gifte ins Haus. Mit den richtigen Farben, Lacken und Teppichen sind Heimwerker auf der sicheren Seite - der Blaue Engel und Prüfzeichen für schadstoffarme Inhalte helfen bei der Kaufentscheidung.

Im Baumarkt stehen jede Menge Dosen im Regal. Da tun sich Laien oft schwer, den Überblick zu behalten. "Bei Wandfarben ist es relativ einfach, etwas fast ohne Schadstoff zu erstehen", sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt. Es sei bereits ausreichend, auf das Umweltzeichen "Blauer Engel" zu achten.

Weitaus schwieriger sei der Kauf von Lacken. Auch hier würden zwar Produkte mit dem "Blauen Engel" angeboten - diese dürfen aber bis zu zehn Prozent Lösemittel enthalten. Sie bestehen aus Wasser - aus diesem Grund müssen laut "Öko-Test" Konservierungsmittel eingesetzt werden. Und auch diese könnten problematisch sein.

Lacke auf Wasserbasis werden Acryllacke genannt. "Diese Produkte dürfen nicht mit Alkydlack, auch Kunstharzlacke genannt, verwechselt werden", warnt Küper. Denn Alkydlacke dürften 40 bis 50 Prozent Lösemittel enthalten. "Die jetzt getesteten lösemittelhaltigen Lacke hatten einen Lösemittelanteil von 30 bis 35 Prozent", sagt Gabriele Achstetter von "Öko-Test". "Lösemittelhaltige Lacke sollten aber nur verwendet werden, wo besondere Oberflächenqualität erforderlich ist - wenn ein Teil zum Beispiel häufig angefasst wird", empfiehlt die Expertin.

In Bezug auf Haltbarkeit und Langlebigkeit seien Acryllacke den lösemittelhaltigen sogar weit überlegen, sagt Ludger Küper. Das hätten Langzeittests seines Instituts nachgewiesen.

Natur pur darf der Kunde auch bei Naturharzlacken nicht erwarten. Auch sie sind üblicherweise lösemittelhaltig, so "Öko-Test". Dabei würden meist synthetische Verbindungen wie Testbenzin verwendet, die 30 Prozent des Gehaltes und mehr ausmachen können. Einige Naturfarbenhersteller hätten aber mittlerweile auf wasserbasierte Lacke umgestellt oder ihr Angebot ergänzt.