Augen auf beim Schulranzen-Kauf

Sicherheit: Immer seltener sind Schulkinder mit dem richtigen Ranzen ausgestattet. Und viel zu oft tragen sie zu schwere Lasten darin herum.

<strong>Düsseldorf. Ein "Schulranzen-Tüv" der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz brachte es an den Tag: Zwei von drei Grundschülern schleppen Tag für Tag zu schwere Tornister und setzen sich dadurch der Gefahr späterer orthopädischer Schäden aus. Ärzte hatten stichprobenartig die Ranzen von 312 Kindern überprüft. Mit durchschnittlich fünf bis sechs Kilogramm waren die Ranzen zu schwer. "Die Kleinsten hatten oft die schwersten Ranzen", bemängelt Kinderarzt Jürgen Hoffart von der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. "Häufig leiden schon Grundschüler unter Rückenschmerzen", bestätigt Richard Placzeck, leitender Arzt der Sektion Kinderorthopädie der Charité Berlin, das Problem.

Immer wieder kommt es vor, dass auch Grundschüler überhaupt keinen ihrem Alter angemessenen Ranzen besitzen, sondern lediglich eine Umhängetasche. Gerade bei ihnen, so die Warnung der Orthopäden, seien die Knochen noch weich und drohten dadurch massive Haltungsschäden. Dabei warnen auch Krankenkassen wie etwa die Betriebskrankenkasse BKK, dass ein falscher Schulranzen zu einem erheblichen Mangel an Konzentration auf dem Schulweg beitragen könne.

Leuchtstreifen: Damit der Schulranzen und sein Träger im Straßenverkehr gesehen werden, müssen nach DIN 58124 mindestens 20 Prozent der Flächen der Vorder- und Seitenteile aus fluoreszierendem Material und mindestens zehn Prozent dieser Fläche aus retroreflektierendem Material bestehen. Erlaubt sind dabei die Farben Orange, Rot und Gelb.

Innere Werte: Es dürfen keine scharfen Kanten oder Ecken vorhanden sein. Die Nähte müssen stabil gearbeitet und zumindest die Unterseite des Ranzens wasserdicht sein, damit keine Feuchtigkeit eindringt, wenn der Ranzen mal auf nassem Boden abgestellt wird.

Ranzenpacken: Orthopäden empfehlen, dass das Gewicht des Ranzens gemeinsam mit den Büchern nie schwerer als zehn Prozent des Körpergewichtes des Kindes sein sollte. Ein Beispiel: Bei einem Gewicht von 25 Kilo des Kindes darf der Ranzen maximal 2,5 Kilo wiegen. Daher empfiehlt es sich, genau zu überlegen, was hinein muss.