Düsseldorf. Der Wettbewerb unter den Banken treibt immer seltsamere Blüten. Neue und zumeist originelle Wege schlagen dabei besonders oft Banken mit ausländischen Stammhäusern ein. So dürfte manchen überraschen, dass gerade die als geizig abgestempelten Schotten kostenlose Darlehen gewähren. Das glauben Sie nicht? Wer sich über das Internet die Kreditkarte der Royal Bank of Scotland besorgt, die so genannte X-ite-Card, der erhält von den Briten ein Darlehen von bis zu 5000 Euro für sechs Monate. Und dies ohne Zinsen. Vom Konto abgebucht werden monatlich lediglich fünf Prozent der Restschuld oder mindestens zehn Euro zur Tilgung. Die Jahresgebühr für die Mastercard beträgt bei den Schotten 28,50 Euro - und sie wird erstattet, wenn man mit der Karte binnen eines Jahres einen Umsatz von 5000 Euro erreicht hat. Selbst wenn man dieses Umsatzziel verpasst, kann man mit der Schotten-Karte sparen. Denn wer beispielsweise bei einer Bank einen Kredit über 5000 Euro zu einem Zinssatz von 6,90 Prozent in Anspruch nimmt, zahlt dafür knapp 100 Euro allein an Zinsen. Zieht man die Jahresgebühr der Kreditkarte ab, hat man dennoch gut 70 Euro gespart. Noch besser stellen sich diejenigen, die sich die 5000 Euro abholen und sie auf einem hoch verzinsten Tagesgeldkonto deponieren. Tipp: Bei bis zu 4,00 Prozent Zinsen, die derzeit beispielsweise von der Amsterdam Trade Bank gezahlt werden, summiert sich der Ertrag in sechs Monaten auf 100 Euro. Aber Vorsicht: Versäumt man es, das Geld rechtzeitig zurückzuzahlen, werden Zinsen von 13,41Prozent fällig, denn so hoch ist der anfängliche effektive Jahreszins derzeit.