Fahrradkauf: Welches Fahrrad passt zu mir?

Das passende Rad zu finden, ist nicht einfach. Deshalb empfiehlt sich eine kompetente Beratung im Fachhandel.

Ob für den Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt, für lange Radtouren ins Grüne oder für die sportliche Fahrt im Wald - der Kauf des richtigen Fahrrads hängt in erster Linie vom Zweck ab, den es erfüllen soll. Denn der Einsatz entscheidet über Preiskategorie, Qualitätsniveau, Typ und Ausstattung des Wunschrads.

Werden beispielsweise nur kurze Strecken im Stadtverkehr zurückgelegt, stehen bequemes Auf- und Absteigen und eine gute Übersicht im Vordergrund. Anders verhält es sich dagegen bei Langstreckenfahrten und Reisen. Hier ist das mühelose Vorwärtskommen wichtiger. Nach dem Zweck wird ein guter Fachhändler beim Kauf direkt fragen. "Die Frage sollte am Anfang des Gesprächs stehen", sagt Ulrich Kalle, Geschäftsführer vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) NRW.

Eine gute und kompetente Beratung erhält der Kunde ausschließlich im Fachhandel. "Ein gutes Rad muss zu seinem Besitzer wie maßgeschneidert passen. Die notwendige Beratung kann nur der Fachhändler geben." Deshalb rät Kalle auch unbedingt davon ab, im Super- oder Baumarkt Fahrräder zu kaufen. Für eine Beratung eignet sich am besten ein Vormittag unter der Woche, da dann weniger Betrieb ist.

Bevor der Weg zum Fachhändler ansteht, sollte man wissen, welchen Zweck das Rad erfüllen soll. Kalle: "Ein guter Händler macht dem Kunden auch Vorschläge und vermisst ihn, um die passende Radgröße zu finden." Ohne einen Fachhändler kann der Kauf des Velos durchaus zur Herausforderung werden. Denn die Vielfalt an Modellen ist kaum noch überschaubar, die Übergänge zwischen einzelnen Radtypen sind fließend. Unsere Übersicht bringt Licht in den Typen-Dschungel.

Schon der Name sagt aus, für wen und welchen Zweck sich das Rad eignet: Es ist der ideale Begleiter für alle, die viel in der Stadt unterwegs sind und gemütliche Fahrten auf ebenen Wegen bevorzugen. Durch den tiefen Durchstieg ist es problemlos möglich, in jedem Outfit ein- und auszusteigen. Zudem bügeln breite Reifen und gefederte Sattelstützen selbst Kopfsteinpflaster glatt.

Durch die aufrechte Sitzhaltung wird der Rücken geschont und der Fahrer hat einen guten Überblick. Ein gutes Cityrad hat einen robusten Rahmen, um Einkäufe oder einen Kindersitz sicher zu transportieren. Meist reicht eine wartungsarme Nabenschaltung mit sieben Gängen aus, Schutzbleche und eine gute Lichtanlage sind selbstverständlich. Gute Cityräder gibt es ab etwa 400 Euro.

Wer ein Rad für längere Touren mit viel Gepäck sucht, ist mit diesem Typ gut bedient. Auf Asphalt sind sie zügig unterwegs, Schotter- und Waldwege bereiten ihnen keine Probleme. Trekkingräder verfügen über bergtaugliche Kettenschaltungen. Am Rahmen lassen sich Flaschenhalter oder Taschenträger befestigen. Trekking- und Reiseräder gibt es ab etwa 600 Euro.

Waldwege, Schotterpisten und unebene Wege sind für das Mountainbike kein Problem. Typische Merkmale dieses Fahrradtyps sind sein stabiler Rahmen, breite, meist grobstollige Reifen und eine Kettenschaltung mit meist 21 bis 27 Gängen. Mountainbikes haben im Vergleich zu Holland-, Touren- oder Rennrädern relativ kleine Rahmen. Die Preisspanne beginnt bei 600 bis 800 Euro.

Sitzposition Die Sitzposition variiert je nach Radtyp und Lenker. Laut dem ADFC sollte die Haltung tiefer sein, je sportlicher die Fahrweise und je länger die Strecken. Da die individuellen Voraussetzungen aber unterschiedlich sind, sind eine persönliche Beratung und Probefahrt umso wichtiger.

Lenker Der Lenker sollte etwa der Breite der Schultern entsprechen und verschiedene Griffpositionen ermöglichen. Damit der Abstand vom Sattel zu den Griffen passt, muss oft der Vorbau, in dem der Lenker befestigt ist, gegen einen mit anderer Länge oder Höhe getauscht werden. Daher empfiehlt sich ein winkelverstellbarer Vorbau.

Sattel Entscheidend für den Fahrkomfort ist ein passender Sattel. Bevor man sich für ein Modell entscheidet, sollte man vorher Probe-Sitzen. Gute Radhändler gewähren einen Sattelumtausch innerhalb bestimmter Fristen.