Wenn Herrchen seinen Hund krank macht
80 Prozent der Leiden entstehen durch Fehler bei der Haltung der Vierbeiner.
Frankfurt. Auch der härteste Hund ist nicht automatisch vor Krankheiten gefeit. Manche davon kann der Halter kaum verhindern: diejenigen, die das Tier von seinen Vorfahren vererbt bekommen hat. An einigen anderen ist er dagegen mit schuld - etwa, weil er seinen Hund nicht richtig gefüttert hat.
"Zirka 80 Prozent der typischen Hundekrankheiten kommen durch Haltungsfehler zustande", sagt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte (BPT). Viele Halter meinen es zu gut und richten dadurch Schaden an. Das beginnt beim Füttern von Welpen. "Wenn man denen zu viel gibt, werden sie nicht dick, sondern sie wachsen zu schnell." Das kann zu Veränderungen der Knochen führen und gerade bei größeren Hunden das Entstehen von Krankheiten wie Hüftdysplasie begünstigen. Deshalb sollte Welpenfutter immer in der vom Züchter empfohlenen Menge gegeben werden.
Ausgewachsene Hunde, die zu viel bekommen, setzen im Gegensatz zu überfütterten Welpen sehr wohl Fett an. "Dadurch werden unter Umständen die Knochen zu stark belastet", sagt Behr. Das kann Entzündungen und später dann Arthrose nach sich ziehen. "Ein verbreitetes Problem bei zu dicken Tieren ist auch, dass sie Diabetes bekommen."
Ein großer Teil der erwachsenen Hunde neige zu Problemen mit den Beißern. Das reicht vom Zahnstein über die Parodontitis bis hin zum Ausfall. "Dabei kann man schon bei Welpen anfangen, das zu verhindern." So gebe es Streifen zum Kauen oder Futter, das dem Zahnstein entgegen wirkt.
Auch in einem anderen Punkt sind manche Halter aus der Sicht der Experten zu nachlässig: Laut Behr sollten Hunde regelmäßig vor allem gegen Infektionskrankheiten geimpft werden, wie beispielsweise Tollwut und Staupe.