Spekulationen auf Pump
Die gute Stimmung an den Aktienmärkten kann man nutzen, sollte sich dafür aber kein Geld leihen.
Düsseldorf. Die Konjunktur läuft viel besser als erwartet und die Arbeitslosenzahlen gehen endlich deutlich zurück. Auch an den Aktienmärkten setzt sich die positive Stimmung fort. Seit dem Tiefpunkt im Jahr 2003 haben viele Profis und Laien dort wieder deutliche Gewinne erwirtschaften können. Nachdem zunächst nur institutionelle Anleger zurückgekehrt sind, trauen sich allmählich auch wieder Privatleute zurück an die Börsen. Das ist gut, solange die Anleger auf Fonds setzen, gleich ob als Einmalanlage oder Sparplan. Und wer es noch etwas sicherer haben will, der setzt auf Renten- statt Aktienfonds, auch wenn die Gewinnaussichten hier deutlich geringer sind. Eines sollte man allerdings vermeiden: Einen Kredit aufzunehmen, um damit irgendwelche einzelnen Papiere zu kaufen. Denn diese schöne Rechnung geht nur sehr selten auf: Unter dem Strich bleibt nur ein Plus für den Anleger, solange die Kreditzinsen niedriger als die Aktiengewinne sind. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass eine solche Spekulation auf Pump arg daneben gehen kann. Auch in guten Börsenzeiten sollten Anleger deshalb hochriskante Spekulationen auf Kredit unterlassen. Denn sobald ein deutlicher Kursverlust eintritt, stehen dem Kredit nicht mehr ausreichende Sicherheiten gegenüber und die Kreditlinie kann von heute auf morgen gestrichen werden. Das hat fatale Folgen, wenn keine sonstigen liquiden Mittel zur Verfügung stehen. Man muss die Aktien zum ungünstigsten Zeitpunkt verkaufen und kann die Verluste nicht einfach aussitzen und auf bessere Zeiten hoffen.