Bestimmung der Pflegestufe: Für Gutachter alle Handgriffe notieren
Köln (dpa/tmn) - Kochen, waschen, putzen: Wenn Angehörige zum Pflegefall werden, kostet ihre Betreuung viel Zeit - meist mehr als man glaubt. Daher ist es wichtig, ein Pflegetagebuch zu führen. Die Pflegestufe lässt sich somit realistischer bestimmen.
Welche Pflegestufe Senioren zugeteilt bekommen, ist eine wichtige Entscheidung. An ihr bemisst sich, welche Leistungen der Betroffene erhält. Die Einstufung sollte deshalb gut vorbereitet werden. Damit sich der Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) ein realistisches Bild machen kann, händigen ihm Angehörige am besten die Kopie eines Pflegetagebuchs aus. In dieses sollten sie mindestens eine Woche alle Schritte eintragen, die bei der Pflege im Alltag anfallen. Darauf weist Heike Nordmann, Geschäftsführerin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), hin.
Pflegetagebücher gibt es beispielsweise als Vordruck bei den Pflegekassen oder Verbraucherzentralen. Bei einigen Tagebüchern ist es außerdem möglich, geistige Einschränkungen des Pflegebedürftigen zu notieren. Eventuell hat derjenige beim Besuch durch den MDK aber einen besonders klaren Tag. In diesem Fall sollten Angehörige den Zustand des Erkrankten dem Gutachter gegenüber noch einmal ansprechen - und ihm nicht nur wortlos die Aufzeichnungen überlassen.
Da Angehörige vor dem Besuch des MDK häufig nervös sind, sollten sie sich Verstärkung holen. Das kann ein weiterer Verwandter sein, der den Pflegebedürftigen gut kennt. Kommt schon ein ambulanter Pflegedienst ins Haus, lohnt es sich, diesen Mitarbeiter hinzuziehen. Er kann sich mit dem MDK professionell austauschen und weiß, welche Gesichtspunkte für die Einstufung wichtig sind.