Eltern müssen sich für Auszeiten nicht rechtfertigen

Köln (dpa/tmn) - Die Tür zumachen und eine halbe Stunde völlige Ruhe genießen: Für viele Eltern klingt das nach paradiesischen Zuständen. Denn häufig haben sie ihren Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich im Alltag Zeit für sich nehmen.

Eltern müssen sich für Auszeiten nicht rechtfertigen
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Es gibt einen Fehler, den bei einer kurzen „Kinder-Auszeit“ viele Eltern machen: „Sie erklären ihrem Kind, warum sie jetzt die Tür schließen, aber es versteht nicht, warum Mama oder Papa jetzt Ruhe brauchen“, sagt Michaela Herchenhan. Sie ist familienpolitische Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF). Kinder könnten das Ruhebedürfnis von Erwachsenen nicht nachvollziehen - das müssten sie aber auch nicht.

Herchenhan rät Eltern an dieser Stelle zu mehr Durchsetzungskraft. Wer merkt, dass seine Reserven zur Neige gehen, sollte sich eine Auszeit nehmen - ohne lange Erklärungen dazu abzugeben. Am besten funktioniert es, wenn Mutter und Vater dafür feste Termine in den Kalender eintragen.