Erfolg beim Lernen Eltern sollten Noten nicht zu große Bedeutung beimessen

Fürth (dpa/tmn) - In manchen Bundesländern können Eltern in der Grundschule darüber abstimmen, ob ihre Kinder erst später Noten oder doch lieber eine Beurteilung bekommen sollen. Auch wenn Eltern diese Wahl nicht haben, sorgen Noten fast immer für Gesprächsstoff.

Sind sie hilfreich oder demotivierend?

Im Zweifelsfall beides, findet Maria Große Perdekamp, Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. „Für Noten spricht, dass sie eine klare Einschätzung liefern.“ Sie zeigen deutlich, wo Lücken bestehen und das Kind Förderung braucht. Allerdings räumt sie ein: „Wenn die 5 erstmal im Zeugnis steht, ist es ja meist schon zu spät.“

Viel wichtiger wäre es deshalb, den Noten selbst weniger Aufmerksamkeit zu schenken, und stattdessen eng mit dem Lehrer in Kontakt zu stehen. „Bei Sprechtagen kann ich gezielt nach dem Stand der Dinge fragen“, sagt Große Perdekamp. Hat ein Kind in einem Fach Schwächen, können schon kleine Verbesserungen ein großer Erfolg sein. „Das lässt sich in einer persönlichen Beurteilung natürlich besser zum Ausdruck bringen als mit einer Note.“ Grundsätzlich bestehe auch die Gefahr, dass Noten den Vergleichsdruck zwischen den Kindern erhöhen.

Eltern können aber dazu beitragen, diesen Leistungsdruck nicht noch zu verschärfen. „In erster Linie sollte die Einstellung gelten: Das Zeugnis ist nur ein Blatt Papier.“ Wenn Eltern entspannt mit schlechteren Noten umgehen, hilft das auch Kindern.