Frühgeborene haben höheres Sterberisiko

Düsseldorf (dpa/tmn) - Frühgeborene haben nach Jahren noch ein erhöhtes Sterberisiko. Dies gilt auch für die sogenannten späten Frühgeborenen, die vier bis sechs Wochen zu früh auf die Welt kommen.

Frühgeborene haben ein höheres Sterberisiko. Dieser Aspekt sei vielen Eltern nicht bewusst, teilt die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) mit. Aus kinderärztlicher Sicht sei deshalb von einem Wunsch-Kaiserschnitt abzuraten, vor allem, wenn er mehrere Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin liege.

Nach neuen Erkenntnissen aus Schweden haben 1- bis 5-jährige Kinder, die vier bis sechs Wochen zu früh zur Welt kamen, noch ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko, in dieser Altersspanne zu sterben. Selbst im Alter von 13 bis 17 Jahren ist dieses noch um rund 30 Prozent höher als bei Reifgeborenen.

Der Grund für das erhöhte Sterberisiko liegt wahrscheinlich daran, dass nur wenige Wochen zu früh geborene Kinder häufiger ein Atemnotsyndrom haben, sie zu niedrigen Blutzuckerwerten und Auskühlung neigen und häufiger nach der Geburt beatmet werden müssen.

Da das Gehirn gerade in den letzten Wochen der Schwangerschaft wichtige Reifungsprozesse durchläuft, leiden Frühgeborene auch häufiger unter Entwicklungsstörungen und kommen in der Schule später schlechter mit. Das Risiko hierfür ist bei ihnen um 50 bis 60 Prozent höher als bei Normalgeborenen.