Geräusche können mit Hörgerät anfangs unangenehm klingen

Mainz (dpa/tmn) - Aller Anfang ist schwer - und auch an ein Hörgerät muss man sich erst einmal gewöhnen. Denn oft erscheinen die Geräusche viel lauter und aufdringleicher zu sein.

Heller, lauter, schriller: Bekommen Senioren ein Hörgerät, empfinden sie Geräusche oft als störend. Subjektiv kann der Eindruck entstehen, dass es ohne Hilfe im Ohr besser war. Dieses Empfinden ist aber ganz normal und lässt nach einer Weile nach: „Wer lange hörentwöhnt war, hat sich an dumpfe Klänge gewöhnt. Das ist dann erstmal eine Umstellung“, erklärt Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha). Einen normalen Geräuschpegel empfinden viele als unangenehm.

In diesem Fall ist Geduld gefragt: Nach der ersten Einstellung könne es vier Wochen dauern, in denen das Gerät vom Akustiker nachjustiert werden muss. „In Einzelfällen kann das auch bis zu einem Vierteljahr dauern.“

An einer guten Anpassung führt aber kein Weg vorbei. Nicht viel bringe es dagegen, verschiedene Hörgeräte nacheinander zu testen: „Der Mensch hat kein akustisches Gedächtnis“, sagt Frickel. Das bedeutet: Er kann sich immer nur am aktuellen Klang orientieren - weiß aber nicht mehr, wie es sich bei anderem Modell vor zwei Tagen angehört hat.