Jedes zweite Opfer von „Cybermobbing“ leidet
Bielefeld (dpa) - Hänseln war gestern, heute heißt das „Cybermobbing“ oder „Cyberbullying“. Jedes zweite Opfer solcher Attacken lässt das nicht kalt, sondern leidet richtig. Das ergab eine Befragung von Schülern.
Peinliche Fotos und Videos oder Verleumdungen, die im Internet oder per Handy verbreitet werden, gehen vielen jugendlichen Opfern richtig nahe. Jeder zweite Schüler, der Opfer solcher Attacken von Mitschülern geworden sei, habe besonders darunter gelitten, ergab eine Online-Studie der Universität Bielefeld.
„Cybermobbing“ oder auch „Cyberbullying“ werde von etwa der Hälfte der Opfer als stark oder sehr stark belastend empfunden, teilte das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) mit. An der nicht für alle Schüler in Deutschland repräsentativen Befragung nahmen 1881 Schüler teil und äußerten sich zu ihren Erfahrungen als Opfer, Täter und Zeugen.
Der Begriff „Bully“ lässt sich mit „Tyrann“ und „Schulhofschläger“ übersetzen, hieß es in der Mitteilung. Cyberbullying nenne man Attacken durch eine oder mehrere Personen über das Internet oder per Handy. Als besonders belastend empfindet jedes zweite Opfer demnach die Weitergabe privater Fotos und Videos, wenn man damit lächerlich gemacht oder bloßgestellt werden soll. Hingegen würden Spott, Beleidigungen, Beschimpfungen und Bedrohungen nur von etwa einem Viertel der Befragten als stark oder sehr stark belastend wahrgenommen.