Rituale helfen bei der Trauerbewältigung
Berlin/Griesheim (dpa/tmn) - Jeder dritte Deutsche hat seine Trauer aktuell noch nicht überwunden. Und jeder Zweite gedenkt der Verstorbenen oft im Alltag. Rituale helfen vielen, zu trauern.
Rituale wie der Besuch des Grabes und die Trauerfeier sind für mehr als 60 Prozent der Befragten wichtig, um ihre Gefühle zu bewältigen. Kirchliche Seelsorge spielt dabei nur für 6 Prozent eine Rolle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Forsa-Umfrage.
Für die Verstorbenen wünschen sich 47 Prozent der Angehörigen ein individuelles Grab. 34 Prozent wählen eine Erdbestattung im Sarg aus, 13 Prozent können sich eine alternative Form vorstellen, beispielsweise im Wald oder auch eine Seebestattung. Nur 6 Prozent können sich mit einer anonymen Beerdigung anfreunden, also ohne Hinweise auf den Namen eines Verstorbenen.
Gefragt nach ihren eigenen Bestattungswünschen, nannte die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen einen Ort, an den Angehörige kommen können. In dieser Altersgruppe ist auch der Wunsch nach einer alternativen Bestattungsvariante am größten: Jeder vierte Deutsche wünscht sich eine Beisetzung im Wald oder im Wasser.
Für die Umfrage im Auftrag des Bestattungsunternehmens Friedwald wurde zweistufig vorgegangen: In einem ersten Schritt wurden 25 Personen interviewt, die in den vergangenen zwei Jahren einen Trauerfall im Umfeld erlebt hatten. Auf Basis dieser Antworten entwickelte Forsa einen Fragebogen, den 1000 Personen ab 18 Jahren ausfüllten.