Viele Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich
Würzburg (dpa/tmn) - Fast die Hälfte (45 Prozent) aller 14- bis 15-Jährigen engagiert sich ehrenamtlich. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Uni Würzburg hervor.
Das ehrenamtliche Engagement der Jugendlichen hängt stark vom Bildungsgrad ab, zeigt die Studie. Während im vergangenen Jahr jeder zweite Gymnasiast (50 Prozent) ein Ehrenamt ausgeübt hat, war es bei den Hauptschülern nur knapp jeder Dritte (30 Prozent).
Der Unterschied lasse sich in erster Linie mit der Herkunft begründen, erklärt Studienleiter Professor Heinz Reinders. Bildungsnahe Familie hätten einen stärkeren Zugang zum Ehrenamt als bildungsferne. Jugendliche, die sich sozial engagieren, erleben sich demnach eher als „gesellschaftliche Gestalter“. Sie verfügen häufig über ein höheres Selbstwertgefühl als andere, die sich nicht engagieren, was wiederum ein Nachteil für Hauptschüler ist.
Der Studie zufolge werden Hauptschüler auf andere Art auf ehrenamtliche Stellen aufmerksam. Im Gegensatz zu Gymnasiasten suchen sie sich weniger selbstständig ein Engagement und lassen sich eher über Freunde motivieren. Befragt nach ihren Motiven, geben 37 Prozent der Hauptschüler an, durch das Ehrenamt etwas fürs Leben lernen zu wollen. Für Gymnasiasten ist dieser Punkt weniger wichtig - er spielt nur für 25 Prozent eine Rolle.
Für die Studie wurden 2408 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 15 Jahren befragt. Ein Großteil der Befragten sind Schüler an Gymnasien (48 Prozent), die Realschule besuchen 26 Prozent, Hauptschüler stellen einen Anteil von 20 Prozent. Der Rest besucht andere Schulformen wie eine Gesamt- oder Montessorischule.