Wenige Väter lesen ihren Kindern vor
Leipzig (dpa) - Nur jeder fünfte Vater liest seinen Kindern etwas vor. Das geht aus dem Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2011 mit dem Titel „Fehlende Vorbilder - Was tun, wenn der Vater nicht liest?
“ hervor. Oft übernehmen Mütter das Vorlesen.
„In 80 Prozent der Familien ist das Vorlesen ausschließlich Sache der Mütter, davon profitieren vor allem die Mädchen“, sagte Ulrich Störiko-Blume, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen, am Freitag (18. März) auf der Leipziger Buchmesse bei der Vorstellung des Trendberichts.
Der Anteil von Kinder- und Jugendbüchern am Gesamtmarkt 2010 ist leicht auf jetzt 15,2 Prozent gesunken. „Das ist aber eher eine Normalisierung des Marktes, der 2009 durch den Boom der All-Age-Romane auf sehr hohem Niveau war“, sagte Claudia Paul vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Die Warengruppe, die hinter der Belletristik auf dem zweiten Platz liegt, werde für die Branche immer wichtiger. Vor allem bei Leseanfängern stehen Bücher hoch im Kurs: Bücher für Erstleser, Bilderbücher und Spiel- und Lernbücher legten jeweils um rund fünf Prozent zu.
Stärkste Warengruppen im Segment sind nach wie vor Jugendbücher (ab 12 Jahre) mit einem Umsatzanteil von 27,4 Prozent und Kinderbücher (bis 11 Jahre) mit einem Anteil von 27,3 Prozent. Während die Jugendbücher im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang um 17,8 Prozent verzeichnen, konnten Kinderbücher um 3,9 Prozent zulegen. 2010 habe es bei den Jugendbüchern vor allem an Bestsellern gefehlt.
Der Markt ist im Umbruch, auch elektronische Medien, wie iPads und E-Books würden für den Nachwuchs wichtiger, sagte Störiko-Blume. Besonders die Jungen fühlten sich zu der Technik hingezogen, das sei aber auch eine Chance, sie mehr für das Lesen zu begeistern, so der avj-Vorsitzende.