Zwillingseltern müssen delegieren lernen

Bonn (dpa/tmn) - Vor allem Zwillingseltern können nach der Geburt ihrer Kinder Hilfe im Alltag gebrauchen. Aber Mütter tun sich oft schwer damit. Psychologin Petra Lersch kennt das Phänomen und rät den Frauen, ihre Einstellungen zu überdenken und Aufgaben zu delegieren.

Zwei gleichaltrige Kinder zu versorgen, nimmt Mutter und Vater zeitlich besonders stark in Anspruch und zehrt an den Kräften. Doch oft stehen sich Eltern, meist Mütter, mit ihrer Einstellung selbst im Weg. „Frauen haben oft Gründe im Kopf wie 'Ich möchte niemand Fremdes in der Wohnung haben' oder 'Mir macht das niemand gut genug'“, sagt Petra Lersch, Psychologin und Buchautorin. Sie rät Frauen, konkret zu überlegen, für welche Aufgaben sie Hilfe benötigen. Dabei dürfen sie nicht zu perfektionistisch denken und sollten entspannt bleiben, wenn Dinge anders als üblich erledigt werden.

Eltern sollten zunächst versuchen, ein konkretes Bild der Betreuungsperson zu entwerfen: Sollte sie eher alt oder jung, Mann oder Frau sein? Sollte sie eigene Ideen haben oder eher das tun, was man ihr aufträgt? Petra Lersch empfiehlt, erst einmal mit kleinen Dingen zu starten. Der Babysitter könne beispielsweise ins Haus kommen, während man sich selbst hinlegt. Oder er fährt die Kinder im Kinderwagen um den Block, während man zu Hause bleibt. Dadurch falle Müttern der Abschied von ihren Zwillingen mit der Zeit leichter.