Der Weg ins eigene Haus - Vier Punkte für eine gute Finanzierung
Stuttgart (dpa/tmn) - Von einem eigenen Haus träumen viele. Nicht wenige wagen den Schritt und kaufen eine Immobilie - gerade angesichts der niedrigen Zinsen. Doch sollte man sich damit auch nicht übernehmen.
Vier Tipps, worauf es bei der Finanzierung ankommt.
Immobilien stehen hoch im Kurs. Denn angesichts niedriger Zinsen liebäugeln nach wie vor viele Bundesbürger mit den eigenen vier Wänden. „Für viele Menschen ist das nicht nur Altersvorsorge, sondern auch ein Stück Lebensqualität“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Doch der Traum vom eigenen Haus kann schnell zum Alptraum werden, wenn die Finanzierung platzt. Vier Punkte sollten daher beachtet werden:
Raten einplanen: Immobilien werden in der Regel über einen langen Zeitraum finanziert. „Die Raten für den Kredit muss man sich auch dauerhaft leisten können“, erklärt Finanzexperte Nauhauser. So sollten Interessenten sich vor dem Kauf einen Überblick über Risiken und mögliche Veränderungen ihres Einkommens verschaffen. Auch die regelmäßigen Ausgaben im künftigen Eigenheim sollten aufgelistet werden. Das gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Belastung sein kann.
Risiko reduzieren: Ohne Eigenkapital sollte eine Immobilie besser nicht finanziert werden. „Denn das ist in der Regel riskant“, warnt Nauhauser. Muss das Haus zum Beispiel wegen einer Scheidung oder eines beruflichen Umzugs verkauft werden, drohen hohe Schulden. Für die meisten sei es ratsam, mindestens 20 Prozent der Kaufsumme an Eigenmitteln mitzubringen. In vielen Fällen lohnt es sich, bestehende Altersvorsorgeverträge einzusetzen, auch Guthaben aus Riester-Verträgen. Hier ist es seit dem 1. Januar möglich, Kapital zu entnehmen, um sie außer für die Finanzierung auch zur Schuldentilgung einzusetzen.
Reserve einkalkulieren: Finanzielle Rücklagen sind für Immobilienbesitzer so etwas wie das Netz für den Seiltänzer. „Wer Rücklagen hat, kann unvorhergesehene Ausgaben finanzieren oder ausfallendes Einkommen eine Zeit lang kompensieren“, sagt Nauhauser. Ansonsten besteht die Gefahr, dass eine größere Reparatur den finanziellen Rahmen sprengt.
Besser mehr tilgen: Lieber ein wenig mehr als zu wenig - das ist das Motto, wenn es um die Tilgung geht. Wer rasch tilgt, spart sich hohe Darlehenskosten, gewinnt Freiheit und hat mehr Spielraum für die Instandhaltung seiner Immobilie. Ein Beispiel: Wer einen Kredit von 100 000 Euro bei einem Zinssatz von 3,2 Prozent mit 1 Prozent tilgt, hat nach zehn Jahren noch eine Restschuld von rund 88 230 Euro. Bei einer Tilgungsrate von 2 Prozent beträgt die Restschuld etwa 76 460 Euro.