Hohe Dispozinsen - Konto notfalls mit Ratenkredit ausgleichen
Hamburg (dpa/tmn) - Wenn der Kontostand ein dickes Minus anzeigt, sollte man handeln. Denn für den Dispokredit kassieren die Banken hohe Zinsen. Wer diesen nicht sofort ausgleichen kann, sollte sich über einen günstigeren Ratenkredit informieren.
Die Leitzinsen sind historisch niedrig. Auf die Höhe der Dispozinsen wirkt sich das allerdings kaum aus. „Viele Banken senken diesen Zinssatz nicht oder nur kaum“, kritisierte Guido Stephan von der Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung am Donnerstag (6. Juni) auf der Internationalen Konferenz zu Finanzdienstleistungen. „Für Verbraucher bleibt der Dispokredit damit ein Problem.“
Die Banken räumen ihren Kunden einen Überziehungskredit auf dem Girokonto ein, wenn sie regelmäßige Geldeingänge haben. Dafür kassieren sie aber meist hohe Zinsen. Laut der FMH-Finanzberatung in Frankfurt verlangen Filialbanken bis zu 13,99 Prozent Zinsen. Etwas günstiger ist es bei Online-Banken. Hier werden laut FMH bis zu 10,50 Prozent Zinsen fällig (Stand: 05.06.13). „Der Dispokredit ist ein sehr teurer Kredit“, erklärte Stephan. „Er sollte nicht dauerhaft genutzt werden.“
Denn für manche Kunden entwickle sich der Dispokredit zu einer Schuldenfalle, warnte Stephan. „Es ist ja auch sehr einfach, an das Geld zu kommen.“ Wer allerdings drei Monate in Folge oder länger im Minus bleibt, sollte wachsam werden. Dann sei es möglicherweise günstiger, einen Ratenkredit aufzunehmen und den Dispokredit abzulösen. „Dafür müssen Sie allerdings selbst aktiv werden.“ Denn die Banken gingen in der Regel nicht von sich aus auf die Kunden zu.