Neue Kritik am Bewertungsverfahren der Schufa
Wiesbaden (dpa) - Wie transparent ist die Schufa? Um Deutschlands größte Auskunftei ist erneut eine Diskussion entbrannt. Nach NDR-Recherchen werden Verbraucher nicht über alle gespeicherten Daten informiert.
Die Kreditauskunftei Schufa teilt Verbrauchern nach einem Bericht des Radiosenders NDR Info trotz gesetzlicher Verpflichtung nicht alle über sie vorliegenden Daten mit. Die Schufa speichere etwa, wie lange jemand unter seiner aktuellen Adresse wohne - verweigere Verbrauchern aber trotz gesetzlicher Verpflichtung die Auskunft dazu. Das berichtete der Sender unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument. Ein möglicherweise falsches Einzugsdatum könne dadurch nicht mehr korrigiert werden. Die Schufa wies die Kritik am Donnerstag (10. April) zurück. Die Auskünfte seien „rechtskonform und transparent“.
Bei einer Offenlegung ihres Bewertungsverfahrens im Jahr 2010 seien keine „Beanstandungen an der Verwendung dieses Datums oder Zweifel an der Prognosegüte“ geäußert worden, teilte die Auskunftei mit. Die Schufa habe ihr Verfahren damals „allen Datenschutzbeauftragten der Länder und des Bundes offengelegt“. Zudem habe der hessische Datenschutzbeauftragte zuletzt im Januar bestätigt, dass ihr Verfahren ausreichend transparent sei.
NDR Info zufolge verweigert die Schufa unter Berufung auf das Geschäftsgeheimnis nach wie vor die Auskunft darüber, wie ihre Verbraucherbewertungen im Einzelnen zustande kommen. Der Bundesgerichtshof hatte dem Unternehmen hier in diesem Jahr recht gegeben. Politiker und Datenschützer fordern die Schufa seit langem zu mehr Transparenz auf.