Studie: Deutsche sparen weniger als sie möchten
Berlin (dpa) - Die Deutschen sparen - laut einer Umfrage aber nicht so viel, wie sie eigentlich möchten. Grund dafür dürfte bei vielen sein, dass dem Sparwillen finanzielle Grenzen entgegenstehen.
Im vergangenen Jahr lag der maximal mögliche monatliche Sparbetrag bei durchschnittlich 185 Euro. Tatsächlich legten die Befragten 20 Euro weniger zur Seite, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin mitteilte. Um ihre Ziele erreichen zu können, seien 234 Euro nötig gewesen. Im Auftrag des Verbandes wurden den Angaben zufolge im Mai dieses Jahres 2001 Deutsche ab 18 Jahre befragt.
„Eine mangelnde Sparbereitschaft ist bei den Bundesbürgern nicht festzustellen, aber dem Sparwillen sind bei einigen Bürgern teilweise finanzielle Grenzen gesetzt“, erklärte Vorstandsmitglied Andreas Martin. Das betreffe vor allem junge Menschen und Geringverdiener. „Die weiterhin gute Einkommensentwicklung der privaten Haushalte in diesem Jahr dürfte aber helfen, die Sparfähigkeit der Bundesbürger zu erhöhen und damit die Sparlücke ein Stück weit zu schließen.“
Die Sparquote ging 2011 dem Statistischen Bundesamt zufolge um 0,4 Prozentpunkte auf 10,9 Prozent zurück. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit 11 Prozent. Weil den Angaben zufolge die Deutschen verstärkt in Immobilien investieren, ging die Geldvermögensbildung der Haushalte um 5 Milliarden auf 148,8 Milliarden Euro zurück. Bankeinlagen seien wie in den Jahren davor die beliebteste Anlageform der Deutschen geblieben - bei den Banken seien im vergangenen Jahr 66,7 Milliarden Euro gelandet. Das Geldvermögen lag Ende 2011 bei rund 4,7 Billionen Euro, knapp 57 Milliarden weniger als Ende 2010.