Geldtipp: Welcher Handy-Tarif lohnt sich?

Mobilfunk: Der Kunde hat die Qual der Wahl. Es gibt Angebote von Discountern oder Luxusvarianten.

Düsseldorf. Den Durchblick im Tarifdschungel zu behalten, wird auch für Mobiltelefonierer immer schwerer. Wer nicht gerade die Luxusvari-ante zu einem Pauschalpreis von 150 Euro pro Monat für alles wählt, muss inzwischen auch bei den Mobilfunk-Discountern immer genauer hinschauen. Denn auch deren Tarifsysteme werden immer komplizierter.

Als Luxusvariante gilt derzeit der Base-Tarif "Gold". Mit diesem Pauschaltarif können Kunden unbegrenzt innerhalb Deutschlands telefonieren, Nachrichten schreiben und mit dem Handy im Internet surfen. Außerdem können sie bis zu 1000 Minuten pro Monat im europäischen Ausland anrufen - für 150 Euro im Monat.

Am anderen Ende des Marktes wetteifern die Discounter um Kunden - indem sie auf Grundgebühren, Mindestumsatz und bestimmte Vertragslaufzeiten verzichten, dafür aber günstige Tarife anbieten. Dennoch gibt es hier - und bei den Vertragsangeboten - neue Unterschiede, die man kennen sollte.

Am einfachsten sind die Einheitstarife mit einem Preis für SMS-Versand und Gesprächsminuten innerhalb Deutschlands. So kosten SMS und Anrufe bei Blau, Simyo und Congstar jeweils neun Cent pro Minute, beim neu gestarteten Anbieter Maxxim lediglich acht Cent. Der Vorteil dieser Einheitstarife: Der Kunde weiß immer genau, wie viel er bezahlt - denn der vereinbarte Preis gilt für alle deutschen Netze - , ausgenommen kostenpflichtige Sonderrufnummern.

Nachteil: Die Gespräche werden per Minute abgerechnet. Selbst wenn der Kunde viele 30-Sekunden-Gespräche führt, muss er immer den vollen Minutenpreis bezahlen. Aufgrund der geringen Gesprächskosten eignen sich diese Tarife sowohl für Viel- als auch für Wenig-Telefonierer. Ein Maxxim-Kunde, der jeden Monat zehn Stunden telefoniert, zahlt nur 48 Euro im Monat. Zum Vergleich: Die günstigste Handy-Flatrate, die für alle Netze gilt, gibt es ab 60 Euro im Monat.

Dem gegenüber stehen die Community-Tarife, bei denen Anrufe innerhalb des Discounters günstiger sind als in Fremdnetze. So kosten bei Alditalk, Jamobil und Pennymobil Anrufe in Fremdnetze 13 Cent und interne Gespräche lediglich drei Cent pro Minute.

Das lohnt sich, wenn Freunde oder eine Familie zu einem Anbieter wechseln. Wer häufig kurze Gespräche führt, sollte auf die Taktung achten. Aldi, Blau, Plus, Tchibo, Jamobil, Pennymobil und Youni rechnen sekundengenau ab. Eine Mischung aus Einheits- und Communitytarif bietet der neue Discounter Ring: Gespräche in alle Netze kosten neun Cent.

Gemeinsam mit dem Community-Tarif bieten die meisten Discounter inzwischen eine Flatrate an, in der neben Anrufen ins eigene Netz auch Gespräche ins deutsche Festnetz enthalten sind. Der Vorteil: Anders als bei den Netzbetreibern können die Tarife monatlich gekündigt werden. Bei Preisen zwischen 12,95 Euro und 15 Euro im Monat ist das finanzielle Risiko auch nicht zu groß, falls doch weniger telefoniert wird.

Zwischen den Extremen Flatrate und Discounter bewegen sich die Minutenpakete der Netzbetreiber. Jeden Monat zahlt der Kunde einen Festpreis und bekommt dafür ein Minutenkontingent zugeteilt. 200 Gesprächsminuten lässt T-Mobile sich Monat für Monat mit 29,95 Euro bezahlen, mit subventioniertem Handy kommen weitere zehn Euro dazu.

O2 berechnet für 250 Minuten 25 Euro, E-Plus 27,50 Euro, jeweils ohne Handy. Das Problem: Sind die Gesprächsminuten verbraucht, wird es teuer. Bei T-Mobile und E-Plus werden 29 Cent pro Gesprächsminute fällig, bei O2 19 Cent.

Preislich gesehen sind die Prepaid-Discounter in jedem Fall günstiger. Für einen Vertrag spricht lediglich die Möglichkeit, ein subventioniertes Handy zu bekommen und etwaige Tarif-Optionen, die man gerne nutzen will.