Ängste von Depressiven nicht kleinreden

Köln (dpa/tmn) - Außenstehenden fällt es häufig nicht leicht zu erkennen, warum ein Angehöriger unter Depressionen leidet - vor allem, wenn kein Anlass zum Gram offensichtlich ist. Den Betroffenen brauchen aber statt Beschwichtigungen vor allem Beistand.

Angehörige oder Freunde von Menschen mit Depressionen sollten die Ängste der Betroffenen nicht kleinreden. Es bringt also wenig, ihnen etwa zu sagen, dass ihre Sorgen unbegründet seien. Den Depressiven so zu akzeptieren, wie er ist, sei ein erster Schritt, um ihm helfen zu können, erklärt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Neben einem respektvollen Umgang mit der Person sei aufmerksames Zuhören wichtig.

Auf seinem Portal Gesundheitsinformation.de rät das IQWiG davon ab, Betroffenen Schuldgefühle auszureden oder als grundlos darzustellen. Sie würden oft als real erlebt. Wichtig sei es, ruhig und ehrlich zu bleiben, auch wenn das Gespräch schwierig wird oder die Person ärgerlich reagiert.

Dem Kranken helfe es, wenn Freunde oder Familie ihm beim Vereinbaren von Arztterminen oder beim Beratungs- oder Therapiegespräch zur Seite stehen. Außerdem gilt: Selbstmordgedanken unbedingt ernst nehmen und spätestens dann professionelle Hilfe suchen.