Ärzte warnen: Snacks sind Gefahr für Kinder

Bad Orb (dpa) - Viele Snacks machen dick. Das gilt auch für Kinder. Der Berufsverband der deutschen Kinderärzte warnt deshalb davor, allzu häufig zu naschen. Auch Schwangere sollten schon auf die Ernährung achten.

Eltern sollten ihrem Nachwuchs nicht ständig Snacks zum Naschen geben. Davor haben Kinderärzte in Bad Orb gewarnt. Man könne auch problemlos vier bis sechs Stunden nichts zu sich nehmen - abgesehen von Getränken, riet der Berufsverband der Kinder und Jugendärzte bei seiner Jahrestagung in Osthessen. Die Nahrungsmittelindustrie überschütte die potenziellen Konsumenten mit Werbeaussagen wie etwa „für den kleinen Hunger zwischendurch“. So sollten lediglich Arbeitsplätze gesichert werden.

Es überrascht laut Verband auch nicht, dass Heranwachsende und Erwachsene in Deutschland immer dicker würden. Laut einer großen Studie seien 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig und mehr als 6 Prozent krankhaft fettleibig. Ein Problem sei, dass immer noch von vielen Ernährungsberatern fünf Mahlzeiten pro Tag empfohlen werden. Das müsse spätestens im Schulalter dringend geändert werden, sagte Klaus-Michael Keller von der wissenschaftlichen Kongressleitung.

Mit Sorgen beobachten die Ärzte, dass sich auch viele Schwangere schlecht ernährten. Die Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes steige beständig. Das bedeute für die betroffenen Kinder ein dreifach erhöhtes Risiko, selbst an Fettleibigkeit oder Diabetes zu erkranken. Es sei ein Irrglaube, dass Schwangere „für Zwei“ essen müssten. Der Verband betonte, dass das ausschließliche Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten viel wichtiger sei für die Ernährung des Säugling.

Besser werden muss nach Überzeugung der Kinderärzte auch die Ernährung in Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa Schulen. Eltern sollten bei einem Arztbesuch auch mal die Wochenpläne der Angebote mitnehmen, um die Gerichte mit dem Mediziner auszuwerten, raten die Ärzte.