Bei Schmerzen entspannen und bewegen

München (dpa/tmn) - Bei Schmerzen im Rücken oder in den Gelenken greifen viele reflexartig ins Apothekerschränkchen. Aber statt auf Medikamente zu vertrauen, ist es oft besser, sich zu entspannen und zu bewegen.

Denn manche Schmerzmittel bergen unerwartet hohe Risiken.

Bei Rücken- oder Gelenkschmerzen ist es oft besser, nicht gleich zu Medikamenten zu greifen. Betroffene sollten sich lieber gezielt entspannen oder bewegen, um ihre Beschwerden zu lindern, rät Norbert Smetak vom Bundesverband der Niedergelassenen Kardiologen in München. Vor allem ältere Menschen nehmen Schmerzmittel am besten nur niedrig dosiert und so kurz wie möglich ein. Denn die regelmäßige Einnahme von Mitteln der Klasse nicht-steroidaler Entzündungshemmer (NSAID) berge ein beträchtlich erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen.

In einer Meta-Studie mit mehr als 116 000 Patienten hatten Forscher aus der Schweiz die Nebenwirkungen von sieben NSAID analysiert, die Senioren häufig gegen Rücken- oder Gelenkschmerzen schlucken - darunter rezeptfrei erhältliche wie Diclofenac oder Ibuprofen. Laut Smetak ergab sich dabei, dass alle untersuchten Arzneimittel mit einem erhöhten Risiko für Herz- und Hirninfarkte verbunden waren. Ältere Menschen hätten ohnehin oft schon Herz-Kreislaufprobleme und würden sich mit der Einnahme noch mehr gefährden.

Auch Ausweichmittel wie Paracetamol oder Opioide könnten unerwünschte Nebenwirkungen haben, warnt der Kardiologe. Dazu gehören zum Beispiel Leberschäden. Smetak rät daher Menschen, die regelmäßig Schmerzmittel brauchen, bei NSAID-Medikamenten größere Vorsicht walten lassen und sich bewusst zurückhalten - gerade auch bei den frei verkäuflichen.