Dick durch Medikamente: Ernährung umstellen
Eschborn (dpa/tmn) - Manche Medikamente können als Nebenwirkung dick machen. Um das zu vermeiden, sollten Patienten schon zu Beginn der Behandlung ihre Ernährung umstellen, rät Sven Siebenand, Apotheker und stellvertretender Chefredakteur der „Pharmazeutischen Zeitung“.
Manche Medikamente sind Dickmacher. Da es vielen Patienten nach Ende der Therapie schwer falle, überflüssige Pfunde wieder loszuwerden, rät Siebenand schon am Anfang der Behandlung die Kalorienzufuhr zu verringern. Das Zunehmen umgehen lässt sich zum Beispiel, indem man morgens reichhaltig frühstückt und abends auf große Mengen an Kohlenhydraten wie Brot oder Nudeln verzichtet.
Zu den Medikamenten, die das Zunehmen begünstigen, zählen vor allem einige rezeptpflichtige Psychopharmaka gegen Depressionen oder Schizophrenie, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitung. Aber auch Mittel gegen Bluthochdruck, Diabetes oder Migräne, die Antibabypille oder Kortison können diese Nebenwirkung haben. Die Ursachen dafür sind noch nicht genau erforscht.
Allerdings wirken viele Psychopharmaka beruhigend - dadurch verbraucht der Patient weniger Kalorien. Zugleich greifen die Medikamente in die komplexe neuronale Regelung des Hungergefühls ein und wirken appetitanregend. Halten sich Betroffene aus Angst vor zu vielen Kilos dann aber nicht an die verordnete Einnahme oder verzichten ganz darauf, besteht die Gefahr, dass ihre Erkrankung wieder aufflammt und stationär behandelt werden muss. Siebenand zufolge gibt es jedoch auch Wirkstoffe, die gewichtsneutral sind.