Ein Strahlentest für besorgte Heimkehrer

In Düsseldorf können sich Betroffene im sogenannten „Body-Counter“ untersuchen lassen.

Düsseldorf. Ein Tunnel führt in den Raum unter der Erde. Sand, Beton und radioaktivitätsarmes Eisen, das auch von gesunkenen Schiffen stammen kann, schützt die Anlage vor Strahlung von Außen.

In der Kammer stehen eine grüne Liege und das Messgerät: Der sogenannte Body-Counter, der radioaktive Stoffe wie Cäsium und Jod im Körper und speziell in der Schilddrüse nachweisen kann.

„Sonst lassen sich hier Mediziner und Industriebeschäftigte untersuchen, die beruflich mit radioaktiven Stoffen umgehen“, sagt Physiker Winfried Lieberz vom Zentrum für Gesundheit in der Arbeit in Düsseldorf. Seit der Katastrophe in Japan meldeten sich jedoch immer mehr Privatleute, die aus der Umgebung von Tokio zurückkehrten, um sich im Zentrum testen zu lassen.

„Wir haben laufend Anfragen, die Menschen sind beunruhigt.“ Auch Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks hätten bereits für die nächste Woche einen Termin für die Untersuchung, die nur zehn Minuten dauert, vereinbart.

Rund 25 Betroffene haben sich bereits auf Strahlung untersuchen lassen. Bei drei Japan-Rückkehrern habe das Gerät radioaktive Stoffe nachweisen können. „Aber das sind Werte, die weit unter einem Millisievert liegen und unbedenklich sind“, sagt Lieberz.

Dass sich das noch ändern könnte, glaubt er nicht: „Im Moment geht es vor allem darum, die Menschen zu beruhigen.“ Sollte das Gerät doch einmal erhöhte Strahlenwerte anzeigen, werde ein Mediziner hinzugezogen.

Darüber muss sich Elisabeth Neumann keine Gedanken machen. Sie ist erleichtert. Am Mittwoch war die 23-Jährige aus Japan zurückgekehrt. Seitdem nagte die Ungewissheit an ihr. Auch die Eltern hätten sich große Sorgen gemacht.

„Ich wollte einfach sichergehen“, sagt die 23-Jährige, die in Japan ein vierwöchiges Praktikum in einem Kindergarten absolviert hat. „Vor meinem Rückflug habe ich mich zwei Tage in Tokio aufgehalten.

Genau zu dem Zeitpunkt, als dort erhöhte Strahlenwerte gemessen wurden“, erzählt sie. Zu Hause werde sie jetzt erst einmal ihre Kleidung waschen, das habe man ihr geraten. „Und die Schuhe wandern auf den Müll.“ Aber das, findet die Japanologie-Studentin, sei nach der ganzen Aufregung verkraftbar.