Fischratgeber: Welcher Fisch darf auf den Teller?
Hamburg (dpa/tmn) - Bei Karpfen und Forelle können Fischliebhaber bedenkenlos zugreifen. Der Verzehr beider Fische sei mit Blick auf die nachhaltige Befischung der Meere grundsätzlich vertretbar, sagte Meeresbiologin Iris Menn von Greenpeace in Hamburg.
Bei der Vorstellung des neuen Einkaufsratgebers für Fisch riet sie allerdings von Aal, Rotbarsch und Scholle ab. Der Verzehr sei aus ökologischen Gründen nicht zu empfehlen. Auch den beliebten Seelachs sollten Verbraucher Greenpeace zufolge nur genießen, wenn er im Nordostatlantik, in der Norwegischen See oder in der Nordsee gefangen wurde. Lachs sollte aus dem Nordostpazifik oder aus dem Golf von Alaska kommen. Außerdem ist der Verzehr von Pangasius und Sardine seit diesem Jahr grundsätzlich nicht mehr vertretbar.
Für jede Fischart entscheide nicht nur der Bestand, sondern auch das Fanggebiet und die Fangmethode, erkärte Menn. „Die Angaben stehen aber längst noch nicht auf allen Dosen im Supermarkt.“ Auch der Preis sei kein Kriterium: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen Preis und Nachhaltigkeit.“ Greenpeace empfiehlt Verbrauchern, sich vor dem Kauf über die Fischart zu informieren und im Geschäft zu Fisch zu greifen, dessen Herkunft und Fangmethode auf der Verpackung steht.
Auf Zertifikate und Gütesiegel ist aus Sicht von Greenpeace kein hundertprozentiger Verlass: „Wir können kein Siegel bedenkenlos empfehlen“, sagte Menn. Das gelte auch für das MSC-Siegel, das von Umweltverbänden für den nachhaltigen Fischkauf empfohlen wird. Greenpeace kritisiert, dass Fischereien nur 60 bis 80 Prozent der Kriterien erfüllen müssen, um das Siegel zu bekommen.