Frühlingsgefühle: Erster Spargel gestochen
Karlsruhe (dpa) - Nach dem milden Winter beginnt die Spargelernte so früh wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Bauern erwarten eine gute Qualität. Die Preise bleiben auf hohem Niveau voraussichtlich stabil.
Die Spargelsaison beginnt in diesem Jahr gut zwei Wochen früher als sonst. Im sonnigen Baden wurden am Montag (10. März) die ersten Stangen gestochen. „Wir sind wahrscheinlich die ersten in Deutschland, die auf unbeheiztem Feld mit der Ernte anfangen“, sagt Spargelbäuerin Franziska Gehrer aus Durmersheim bei Rastatt. Bereits am Freitag wurde der erste Spargel in der niedersächsischen Gemeinde Steimbke gestochen - allerdings mit Bodenheizung. „Wir gehen davon aus, dass wir einen sehr guten Start in die Saison haben, auch mit guten Qualitäten von Anfang an“, sagt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer.
Der frühe Spargel ist sehr teuer: Im Großhandel wird das Kilo für 17 bis 19 Euro abgegeben. Für den Einzelhändler bleibt da kaum Spielraum für die eigene Handelsspanne - eher geht es darum, das Geschäft anzuschieben, dem Verbraucher Lust zu machen auf das Gemüse, dem gelegentlich auch eine Wirkung als Aphrodisiakum, also zur Steigerung der Liebeskraft, zugeschrieben wird. Bis zum Ende der Saison, traditionell festgemacht am Johannis-Tag (29. Juni), erwartet ein Branchenexperte „stabile Preise auf hohem Niveau“. Die Nachfrage sei groß genug, um auch die preissenkende Wirkung von Importen aus Spanien, Tschechien oder Ungarn abfedern zu können.
Die badische Spargelbauern hoffen, dass die Ernte in diesem Jahr besser wird als 2013. Damals litt der Ertrag unter einem anhaltend nassen und kühlen Frühjahr. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr gut 103 000 Tonnen Spargel geerntet, mit 8935 Tonnen steht Baden-Württemberg unter den Bundesländern an sechster Stelle. In Niedersachsen und Brandenburg gibt es mit einem großen Anteil an lockeren Böden die größten Spargelanbauregionen Deutschlands.