Grünes Rezept nur eine Empfehlung

Berlin (dpa/tmn) - Bekommen Patienten von ihrem Arzt ein grünes Rezept, sollten sie sich überlegen, ob sie damit in die Apotheke gehen. Denn es ist nur eine Empfehlung. Darauf weist die pharmakritische Zeitschrift „Gute Pillen - Schlechte Pillen“ hin.

Das grüne Rezept wirke wie ärztliche Verordnungen und erscheine genauso wichtig, sei aber tatsächlich nur eine Empfehlung. Darauf macht die Zeitschrift „Gute Pillen - Schlechte Pillen“ aufmerksam. Auf grünen Rezepten stünden oft Arzneimittel, die „aus guten Gründen nicht mehr auf rosafarbenen Kassenrezept verordnet werden dürfen“. Dazu zählten manchmal sogar Berichte über gesundheitsschädliche Wirkungen.

Grüne Rezepte sehen bis auf die Farbe genauso aus wie die üblichen rosa Rezepte, mit denen Medikamente verschrieben werden, die die Krankenkasse erstattet. Die grünen Zettel seien aber nur ein „geschickter Werbetrick“ der Pharmahersteller, kritisiert die Zeitschrift. Hintergrund ist, dass Krankenkassen rezeptfreie Arzneimittel seit einigen Jahren nur noch ausnahmsweise erstatten dürfen. Dadurch ist dem Blatt zufolge der Umsatz gesunken - das grüne Rezept sei eine Reaktion der Hersteller, um den Umsatz wieder anzukurbeln.