Gut gerüstet - Vorratshaltung mit System

Berlin (dpa/tmn) - Wer einen gut sortierten Vorratsschrank hat, muss sich vor überraschendem Besuch, nicht fürchten. Auch mit Blick auf andere Notfälle - schlechtes Wetter oder eine Erkrankung - sind Verbraucher gut beraten, sich Vorräte anzulegen.

Was früher eine Selbstverständlichkeit war, gerät heute in manch einem Haushalt in Vergessenheit: die Vorratshaltung. Sie kostet zwar Platz und verlangt ein wenig Planung, spart jedoch genauso Zeit wie Geld und ist in Notsituationen mehr als hilfreich. Im Idealfall werden die Lebensmittelvorräte so angelegt, dass sich daraus Mahlzeiten für mehrere Tage bestreiten lassen. Dann ist es kein Problem, wenn mal überraschend Gäste kommen oder ein Einkauf unvorhergesehen ausfallen muss.

Für die meisten lagerfähigen Lebensmittel ist ein Keller der perfekte Aufbewahrungsort. Wer keinen geeigneten hat, muss auf die Wohnung ausweichen. „Der ideale Platz zur Lagerung von trockenen Vorräten wie Nudeln, Mehl und Salz ist ein kühler, trockener, nach Norden ausgerichteter, nicht zu heller Raum - so wie früher Omas Schlafzimmer“, erklärt Ina Bockholt von der Stiftung Warentest in Berlin. Wie viel Platz dort für die Vorratshaltung zur Verfügung stehen soll, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Anzahl der Esser spielt dabei genauso eine Rolle wie die Einkaufsgewohnheiten.

Bei der Zusammenstellung des Sortiments ist Vielfalt Trumpf. „Eine gute Basis sind Trockenlebensmittel wie Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Mehl, Zucker, Salz und eventuell Haferflocken“, sagt Hildegard Schuster vom Fortbildungswerk des Landfrauenverbandes Hessen in Friedrichsdorf. Auch abgepacktes Vollkornbrot und Zwieback seien sinnvoll. Kaffee und Tee, H-Milch und H-Sahne, Marmelade und Honig, Brühe für eine Suppe, Öl und Essig gehören ebenfalls zur Grundausstattung. „Vielseitig einsetzbar sind Dosentomaten, aber auch Mais und Erbsen sowie Gurken und Sauerkraut aus dem Glas“, ergänzt Bockholt. „Wenn man außerdem auch ein paar Delikatessen wie getrocknete Tomaten, Oliven, Sardellen, Artischocken oder Kapern lagert, ist man für überraschende Gäste gewappnet.“

Mit Einkaufen und Einlagern ist es jedoch nicht getan. Lebensmittelvorräte müssen regelmäßig kontrolliert werden — auf möglichen Schädlingsbefall, Haltbarkeit und Lücken im Bestand. Die Haltbarkeit ist bei den einzelnen Produkten sehr unterschiedlich. „Konserven in Dosen und Gläsern sowie Trockenprodukte halten jahrelang“, sagt Bockholt. „Das gilt allerdings nicht für Vollkornvarianten: Das Korn enthält Fett und kann schon nach etwa sechs Monaten ranzig werden.“

Den besten Überblick über die Bestände und ihre Haltbarkeit haben Verbraucher mit einer ständig aktualisierten Vorratsliste. Aber auch mit einem einmal etablierten, ausgeklügelten Ordnungssystem lassen sich die Vorräte beherrschen. „Wenn man die Lebensmittel nicht in einem engen Regal stapelt, sondern mit ausreichend Platz nach ihrem Verwendungszweck geordnet in einen Schrank oder ein Regal räumt, erleichtert das die Übersicht“, empfiehlt Paula Weinberger-Miller von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Vorteilhaft sind ausziehbare Schrankschübe. Im Regal lässt sich die Höhe der Zwischenböden so anpassen, dass eine Draufsicht auf die hinteren Produkte möglich ist. Großzügige Platzeinteilung sichert nebenbei auch die Belüftung und beugt damit Schädlingsbefall vor. In einem gut sortierten Lager sind Lücken außerdem sofort erkennbar.