Hüftimplantate: Mediziner fordern Verbot von Metall-Prothesen

Spezielle Hüftimplantate stehen unter Giftverdacht.

London. Ein Verbot sogenannter Metall-auf-Metall-Hüftimplantate haben britische Wissenschaftler im renommierten Fachjournal „Lancet“ gefordert. Datenanalysen hätten eindeutig gezeigt, dass bestimmte Implantate, bei denen Metall auf Metall gleite, schädlich sein könnten und häufiger als andere Varianten neue Hüftoperationen nach sich zögen.

Die Forscher fordern in „Lancet“ auch, dass Medizinprodukte wie Implantate vor der Zulassung deutlich länger und besser geprüft werden.

Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hieß es, dass derzeit eine Risikobewertung für die Metall-auf-Metall-Hüftenprothesen stattfinde.

Das BfArM stehe im Austausch mit der englischen Gesundheitsbehörde MHRA, den medizinischen Fachgesellschaften und Herstellern. „Ziel es, mögliche gesundheitliche Risiken für Patienten verlässlich eingrenzen zu können.“

Metall-auf-Metall-Gelenkimplantate galten ursprünglich als besonders haltbar und vor allem für körperlich aktive Patienten geeignet. Die Analyse stellt die Implantate aber unter Giftverdacht: Ein Gelenkkopf aus Metall reibt bei den Prothesen in einer Gelenkpfanne aus Metall — dabei kann giftiger Abrieb in den Körper gelangen, der Entzündungen verursachen kann. dpa