Jedes fünfte Kind schläft schlecht

Rostock (dpa) - Bei Kindern und Jugendlichen mit schlechten schulischen Leistungen sollte nach Ansicht von Experten auch an einen Schlaftest gedacht werden. Untersuchungen zufolge haben 20 Prozent der Kinder Schlafstörungen.

Schlaf ist enorm wichtig für die Gedächtnisleistung, wie der Leiter des Kinderschlaflabors im Klinikum Südstadt, Frank Kirchhoff, in Rostock sagte. Auch schnarchende Kinder hätten häufig schlechtere Schulleistungen als nicht schnarchende Kinder. Schulkinder hätten einen Mindestschlafbedarf von acht bis zehn Stunden, sagte er. Im Rostocker Schlaflabor werden jährlich rund 500 Kinder untersucht.

Die Ursachen für Schlafstörungen seien sehr unterschiedlich, sagte Dirk Olbertz, Chefarzt der Abteilung für Neonatologie am Südstadtklinikum. Oft beeinflussten vergrößerte Mandeln oder Polypen die Schlaftiefe und führten dann zu Konzentrationsstörungen.

In den vergangenen Jahrzehnten hat die Schlafdauer von Schulkindern stetig abgenommen, wie Olbertz sagte. Auch seien bei vielen Jugendlichen die Schlafphasen verschoben. Sie seien abends länger aktiv, litten dafür aber morgens unter Müdigkeit. Gerade bei diesen Jugendlichen könne der frühe Schulbeginn zu deutlich schlechteren Leistungen in den ersten Schulstunden führen.