K.-O.-Tropfen im Karneval: Misstrauen schützt am besten
Stuttgart (dpa/tmn) - Wenn ausgelassen gefeiert wird, spendiert schon mal einer eine Runde. Auch an Karneval wird so manches Glas ausgegeben. Doch wer nicht weiß, woher genau es eigentlich kommt, sollte besser misstrauisch sein.
Vorsicht hilft: Um nicht Opfer einer K.-O.-Tropfen-Attacke zu werden, sollten Feiernde im Karneval oder bei anderen vergleichbaren Gelegenheiten Getränke nicht unbeaufsichtigt herumstehen lassen. Flüssigkeiten nimmt man am besten ausschließlich von der Bedienung entgegen, rät die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes in Stuttgart. Offene Getränke von Unbekannten sollte man keinesfalls akzeptieren - Misstrauen ist in dem Fall der beste Schutz.
Wem nach einem Getränk übel wird oder wessen Zustand sich unerklärlich verändert, der bittet möglichst das Personal oder mitfeiernde Freunde um Hilfe. Im Ernstfall sollten diese umgehend ärztliche Hilfe holen und das Personal auf den Vorfall hinweisen.
Als K.-O.-Tropfen verwenden Täter der Polizei zufolge Medikamente in Form von Beruhigungs- oder Narkosemitteln oder Partydrogen wie Liquid Ecstasy, die sie ohne Wissen ihres Opfers in ein Getränk mischen. Die Substanzen haben meist weder Farbe noch Geruch und sind trotz eines leicht salzigen oder seifigen Aromas kaum zu schmecken, weil sie durch die Aromen des Getränks überdeckt werden. Das Opfer wird dadurch handlungsunfähig und willen- oder hilflos, so dass es beraubt oder vergewaltigt werden kann. Oft ist die Erinnerung an den Vorfall vage, oder Betroffene haben sogar einen Filmriss.
Wer den Verdacht hat, mit K.-O.-Tropfen vergiftet worden zu sein, sollte so rasch wie möglich zum Arzt gehen. Durch Urin- und Blutproben lassen sich die Mittel nachweisen, manchmal allerdings nur wenige Stunden - wie lange genau, hängt von der verwendeten Substanz ab. Außerdem sollten Betroffene die Polizei einschalten.