Karwoche lässt Kassen der Fischhändler klingeln

Bremerhaven (dpa) - Fisch gehört traditionell vor allem an Karfreitag auf den Tisch. Die Fischbranche freut sich über steigenden Absatz zu Ostern. Vor allem Kabeljau, Schellfisch und Lachs sind beliebt.

In der Woche vor Ostern steht Fisch ganz oben auf den Speisekarten und lässt die Kassen der Fischhändler klingeln. „Karfreitag ist der allgemeine Fischtag“, sagt Uwe Bodes vom Bremer F.L. Bodes Großhandel. „Wir haben eine sehr starke Nachfrage.“ Beim Marktführer „Deutsche See“ Fischmanufaktur mit Hauptsitz in Bremerhaven liegen um Ostern herum die Absatzzahlen um knapp 50 Prozent über dem durchschnittlichen Niveau. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch liegt nach Angaben des Fisch-Informationszentrums in Hamburg seit mehreren Jahren zwischen 15,2 und 15,7 Kilogramm.

Insgesamt seien die Fischpreise zwar relativ stabil, sagt Tammo Schäfer von der „Deutschen See“. „Aber im Vergleich zu den Vorwochen haben die Einkaufspreise kurz vor Ostern angezogen.“

Der Karfreitag ist in der christlichen Tradition ein Fastentag, bei dem Gläubige in der Regel auf Fleisch „der Tiere des Himmels und der Erde“ verzichten. Die steigenden Absatzzahlen in der Osterwoche werten die Fischhändler als Mischung aus religiöser Tradition und Genuss.

Unverändert im Trend liegen Lachs, Kabeljau und Schellfisch. Aber auch Garnelen oder Jakobsmuscheln gehörten an den Festtagen inzwischen zu den „Klassikern“, meint Schäfer. Beliebt seien auch Edelfische wie Steinbutt und Seeteufel sowie Thunfisch und Red Snapper, berichtet Bodes. Insgesamt sei festzustellen, dass die Verbraucher mehr Sicherheit wollten. „Der Trend geht zu saisonalen, regionalen Produkten.“ Immer beliebter werden nach Angaben des Bremerhavener Marktführers frische Fisch-Convenience-Produkte, die bereits mit besonderen Rezepturen verfeinert wurden.

Die Aquakultur nehme stetig zu, sagt Schäfer. Die Produktionsmenge habe sich weltweit in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. In Europa sind Aquakulturen vor allem in Norwegen, Schottland, Irland und auf den Färöer Inseln zu finden. Als wichtiges europäisches Aquakulturprodukt gelte der Atlantische Zuchtlachs. Beim Ostergeschäft der „Deutschen See“ bleibe der Anteil an Aquakulturware konstant.

Die „Deutsche See“ hat bundesweit mehr als 20 Niederlassungen und beliefert rund 35 000 Kunden vom Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie über Caterer bis hin zu Betriebskantinen. Bodes versorgt Kunden im Umkreis von 100 Kilometern von Bremen und darüber hinaus per Spedition.